
Zwischenzeugnis: Lohnt sich!
Moderator/in: Nur noch zwei Wochen, dann gibt’s an den hessischen Schulen wieder Zwischenzeugnisse. Und wer schulpflichtige Kinder zuhause hat, der weiß, dass das immer wieder aufregend ist: Welche Noten bekomme ich? Bin ich versetzungsgefährdet? Und wie ist mein Leistungsstand?
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Eigentlich ist die Idee, regelmäßig mal ein Feedback zu bekommen, gar nicht so schlecht – oder?
Das ist sogar eine Super-Idee. Ich wünschte, mir würden öfter mal Menschen Rückmeldungen geben, damit ich mich weiterentwickeln kann. Weil man vieles im Leben eben nur durch Rückmeldungen lernt.
Was für alle Bereiche gilt. In meinem Job habe ich regelmäßig Personalgespräche, aber in vielen anderen Zusammenhängen leider nicht – als Freund, als Partner oder was mein Verhalten angeht. Und so wie Schüler durch Zwischenzeugnisse sehen „Hey, in dem Fach sollte ich mich mehr anstrengen“ oder „Hier könnte ich mich mündlich mehr beteiligen“, sind solche Impulse echt anregend.
Ich habe in letzter Zeit angefangen, öfter mal Menschen zu fragen: „Kannst mir bitte mal zu dem oder dem eine Rückmeldung geben? Was könnte ich besser machen?“ Finde ich total hilfreich.
Voraussetzung wäre dann aber, dass der andere mich nicht fertig machen will, sondern mich voranbringen will.
Genau. Das ist übrigens eine Grundidee der Gemeinschaft der Christinnen und Christen. Im der Bibel heißt es: „Ermahnt euch untereinander und baut einer den anderen auf.“ (1. Thess 5,11) Toller Satz. Wenn wir das ernst nehmen: Wir geben einander regelmäßig ein Zwischenzeugnis, weil wir uns gegenseitig aufbauen und stärken wollen. Großartig!