
Frühling weckt Zuversicht
Ich erinnere mich an den ersten herrlichen warmen Tag in diesem Jahr. Ich war in der Stadt, hatte ein bisschen Zeit und ging spazieren im Park. Es war wie verzaubert. Der Park duftete nach feuchtem Gras und Erde. Kinderlachen war auf dem Spielplatz zu hören. Die Erwachsenen blieben dort stehen, schauten zu und lächeln sich an. Sie sahen so aus, als sei die Erinnerung wieder da: An das Kind, das sie selbst einmal waren. An das Spielen auf der Rutsche. An das Schaukeln. An den Wind im Haar. So leichtfüßig.
Aufatmen liegt in der Luft
An solchen Tagen im Frühling liegt ein Aufatmen in der Luft. Die Menschen sind anders gestimmt. Fröhlicher. Leichter. So als wären sie ganz bei sich. Und dann war das Café am Rand des Parks schon offen. Glücklich, wer einen sonnigen Platz erwischt. Kann man ein kühles Getränk schon wagen? Na klar. Ein Spatz hüpft zwischen den Tischen. Er kommt ganz nahe. Sucht die Aufmerksamkeit. Ein winziger Vogel. Hüpft, flirtet mit dem Frühling, mit den Menschen. Oder ist es anders herum?
Hallo, Sonne!
Ich gehe wieder los und komme zum Teich mit den Bänken. Setze mich kurz. Eine Frau setzt sich dazu. Ich kenne sie nicht, trotzdem lächeln wir uns kurz an. Ich mache die Augen zu, lege den Kopf in den Nacken. Hallo, Sonne. Ich lasse dich in mein Gesicht scheinen. Wie gut du tust. Wie groß die Sehnsucht nach dem Licht ist. Nach der Wärme. Wie sehr vermisst, dieses Gefühl von Zuversicht. Dass Neues beginnt, Gutes aufbrechen wird, wie die Knospen.
Jemanden aufmuntern, wenn man selbst froh ist
Alles wirkt an diesem Tag neu und unverbraucht wie am Anfang der Schöpfung. Staunen und die Freude darüber erreichen die Menschen im Herzen, man sieht es ihnen an, sie nicken und grüßen es einander zu. Zu spüren ist Zuversicht. Mir ist das wichtig in all dem Schlamassel unserer Zeit: Dass ich Zuversicht spüre wie die Sonnenwärme. Dann kann ich sie auch wieder mit anderen teilen, die Zuversicht, und mal jemand aufmuntern oder anrufen. Ein bisschen spüre ich auf meiner Bank im Park, was es bedeutet, was Gott der Welt versprochen hat: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1. Mose 8,22)