
Wie kann ich vorsorgen?
Es ist schlau etwas Geld zu sparen – falls man etwas Teures ersetzen muss. Oder wenn ich mir mal etwas Besonderes gönnen möchte. Ein paar Vorräte zuhause sind auch gut. Falls unverhofft Gäste kommen. Oder viel schlimmer: Falls schlechte Zeiten kommen.
Wie viel Vorrat ist genug?
Die Frage ist nur: Wieviel? Wann kann man beruhigt sagen: Ich habe gut vorgesorgt? Das ist nicht so einfach. Schnell legt man immer mehr Vorräte an – für alle Fälle.
Nur so viel Manna aufsammeln wie sie an einem Tag essen konnten
Einen Hinweis dazu finde ich in einer Geschichte in der Bibel (2. Mose 6). Gott hat das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Die Flucht führt durch die Wüste. Dort drohen Durst und Hunger. Die Menschen murren und schimpfen: „Lieber Sklaverei mit genug zu essen als Freiheit mit Hunger!“ Gott reagiert. Er schickt Manna vom Himmel. Wüstenbrot, kleine weiße Körner, so beschreibt es die Bibel. Sie liegen am Morgen massenhaft herum und schmecken süß. Die Israeliten sollen sie aufsammeln und sich daran satt essen. Mit einer Einschränkung. Gott sagt: „Sammelt nur so viel, wie ihr für den heutigen Tag braucht“. Nicht mehr.
Manche sammeln wenig, andere sammeln mehr
Und was tun die Leute? Klar: Manche sammeln wenig, andere sammeln mehr. Manche sogar viel mehr. Man weiß ja nie, wieviel Hunger man heute haben wird. Doch dann kommt die Überraschung: Egal wer wieviel gesammelt hat: Am Ende ist in allen Schüsseln gleichviel drin. Und zwar genau so viel, wie für heute gebraucht wird.
Am Ende haben alle so viel, wie sie brauchen: Ein Traum
Alle bekommen so viel, wie sie brauchen. Nicht mehr und auch nicht weniger. In dieser Geschichte blitzt der Traum auf von einer bedarfsgerechten Welt. Doch die Realität ist eine andere. Da gibt es Menschen, die sammeln und sammeln. Sie können nicht genug bekommen. Andere leiden, weil für sie nichts oder zu wenig bleibt. Auch die Natur leidet darunter, denn sie wird dadurch derzeit mehr ausgelaugt, als sie regenerieren kann.
Beschränke dich auf das, was du wirklich brauchst
Die biblische Geschichte vom Manna ist für mich der Hinweis: Häufe nicht zu viel auf! Setze dir ein Genug! Beschränke dich auf das, was du wirklich brauchst. Und achte darauf, dass es auch für andere noch reicht. Das fällt mir nicht leicht. Da ist immer noch im Hinterkopf: Was ist, wenn doch mal schlechte Zeiten kommen? Wenn es doch nicht reicht?
Morgen wird es neues Manna geben
Dahinter steckt die Frage: Auf was oder wen vertraue ich im Leben? In der biblischen Geschichte verspricht Gott den Menschen: „Morgen wird es neues Manna geben.“ Und so passiert es: Gott gibt den Menschen, was sie brauchen. Nicht nur Essen. Denn Menschen leben nicht nur vom Brot allein (5. Mose 8,3; Matthäus 4). Sie benötigen noch vieles mehr: Freundschaft und Liebe, Mut und Zuversicht, Kraft für schwere Zeiten. Das Gefühl, dass da etwas oder jemand ist, der mich trägt. Nichts davon kann man auf die hohe Kante legen. Es tut deshalb gut, dafür auf Gott zu vertrauen.