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Unterwegs mit leichtem Gepäck

Andrea Maschke
Ein Beitrag von Andrea Maschke, Katholische Pastoralreferentin in Bad Homburg / Friedrichsdorf
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Rund um die Weihnachtszeit und bis in den Januar hinein war Bad Homburg übersät mit großen goldenen Sternen. Die meisten davon waren auf den Schaufenstern aufgeklebt, und es standen Sinnsprüche oder kleine Gedichte darauf, manches zum Schmunzeln, anderes zum Nachdenken. Die allermeisten Sterne sind inzwischen wieder verschwunden.

Auf die Fassade der katholischen Innenstadtkirche St. Marien etwa war ein großer goldener Stern projiziert mit dem Motto „Mach’s wie Gott, werde Mensch“: ein Zitat, das vom früheren Limburger Bischof Franz Kamphaus stammt. Erst vor kurzem ist er gestorben.

Mein Lieblingsstern

Mein Lieblingsstern aber klebte dieses Jahr am Schaufenster der Chocolaterie, an der Seite, ein bisschen versteckt: „Das Leben ist eine Reise. Nimm nicht zu viel Gepäck mit.“ Das Zitat stammt von Billy Idol.

Ich habe keine Ahnung, wieso gerade ein Sänger wie Billy Idol so einen Satz gesagt haben soll.

Das Leben ist eine Reise

Jedenfalls hat mich dieser Stern ins neue Jahr begleitet: Das Leben eine Reise, ja klar, wer weiß, wo es noch hingeht. Und wenig Gepäck, das klingt verheißungsvoll, irgendwie tragbar, machbar.

Das ist typisch für den Beginn eines neuen Jahres: Da frage ich mich immer, was wichtig ist und was nicht. So als könnten wir es uns aussuchen, was wir mitnehmen ins neue Jahr, welche Projekte, welche Sorgen, Gedanken, Träume.

Ballast im neuen Jahr loslassen

Wie jedes Jahr trage ich den Wunsch in mir, innerlich und äußerlich zu entrümpeln, weniger Ballast mit mir herum zu tragen, weniger Besitz, der einengt, statt frei zu machen. Das heißt auch, Leben mit kleinerem CO²-Fußabdruck, nachhaltiger leben.

Was ist wirklich wichtig?

Vielleicht hat mich dieser Stern aber auch so angesprochen, weil ich in der vergangenen Advents- und Weihnachtszeit als Seelsorgerin so viele Beerdigungen zu halten hatte wie schon lange nicht mehr. Und da wird ja immer sehr deutlich: Wir können am Ende unseres Lebens nichts Materielles mitnehmen auf die andere Seite des Lebens – wenn wir an eine solche glauben.

Die Lebenszeit ist endlich und damit auch unsere Kraft und unsere Projekte. Es lohnt sich also, ab und an inne zu halten und mich zu fragen: Was ist mir so wichtig, dass es auf meiner Lebensreise dabei sein sollte?

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