
Heiliges Jahr in Rom
Ich fahre in nächster Zeit ein paar Tage nach Rom, um meine Freundinnen und Freunde dort zu besuchen. Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich in Rom gelebt habe, aber einige wichtige Freundschaften haben sich über all die Jahre gehalten. Es macht mich immer sehr glücklich, diese Menschen wiederzusehen.
Rom bietet einem viel
Und: Es ist so ein kurioses Gefühlsmischmach, nach Rom zu kommen: Einerseits fühle ich mich nicht als Touristin, schon allein, weil ich mich in Stadtteilen bewege, in die die meisten Touris nie hinkommen. Andererseits fasziniert mich diese Stadt doch auch immer wieder aufs Neue, und es gibt so viel zu entdecken!
Oft meide ich die touristischen Highlights, längst werfe ich keine Münzen mehr über die Schulter in den Trevi-Brunnen, sondern versuche auch so, mich jedes Jahr in den Zug gen Süden zu setzen und zumindest ein paar Tage wieder in Rom zu verbringen.
Die Heilige Pforte wurde geöffnet
2025 ist ja ein Jubiläumsjahr, ein „Heiliges Jahr“ da kommen noch mehr Menschen in die „Ewige Stadt“, wie sie oft genannt wird, als sonst schon.
Natürlich habe ich die Öffnung der sogenannten „Heiligen Pforte“, oder besser, der verschiedenen Pforten, in den Medien mitverfolgt und mich direkt gefragt: Geh ich da auch durch? Möchte ich mich dafür in eine sehr lange Schlange einreihen? Kann sein, dass es dann vor Ort nochmal anders aussieht, aber gerade denke ich: Ja, das mache ich, durch eine dieser Pforten, vielleicht in Santa Maria Maggiore oder im Petersdom, werde ich gehen.
Die Türen des Herzens öffnen
Vielleicht weil ich direkt an „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ denken musste. Diesen Ruf aus dem Advent: Macht die Türen eures Lebens und eures Herzens auf für Gottes Gegenwart! Um dann, wie es in der fünften Strophe heißt, sagen zu können: Komm o mein Heiland Jesus Christ, meins Herzens Tür dir (jetzt) offen ist.
Vielleicht auch einfach, weil Schwellen zu überschreiten so ein schönes Symbol ist, für Veränderung, für Neues. Und verändern könnte sich ja wirklich so einiges, bei mir und in der Welt.
Pilger der Hoffnung
Papst Franziskus hat dieses Jahr unter ein Motto gestellt: Pilger der Hoffnung. Fast ein bisschen trotzig kommt es mir vor, dieses Motto, oder widerständig: Jetzt von Hoffnung zu sprechen, wo sich gerade viele Menschen so hilf- und machtlos fühlen. Gerade auch heute, an dem Tag, an dem Donald Trump in den USA als Präsident vereidigt wird.
Eine Pilgerin der Hoffnung zu sein, diese Vorstellung gefällt mir. Aber: Muss ich die Hoffnung schon vorher im Gepäck haben oder stellt sie sich unterwegs ein, im Miteinander, in den Begegnungen, vielleicht sogar beim Überschreiten der Schwellen?
Ich bin jedenfalls offen für so einen „Hoffnungsschub“ und wünsche mir auf meinen Wegen durch Rom, etwas von dieser neuen Kraft zu spüren.