Die Rollen in unserem Leben
Wir haben so viele Rollen in unserem Leben: Ich bin zum Beispiel Mutter, Ehefrau und Gemeindereferentin. Außerdem Pflegekraft eines gehbehinderten Kindes, Tochter, Schwiegertochter und Schwester, Freundin, Nachbarin, Eventplanerin, Ratgeberin, Putzfrau – ziemlich viel. Ich glaube die Liste ließe sich noch um einiges erweitern. Dabei haben manche Rollen einen festen Platz im Alltag, manche ploppen nur gelegentlich auf. Andere gab es mal in meiner Vergangenheit, manche sind in den Hintergrund gerückt und holen mich ab und zu wieder ein.
Ich stelle mir die Frage: Bin ich das alles? Will ich das überhaupt sein? Und vor allem – immer dann sein, wenn es jemand von mir verlangt? Wir alle schlüpfen Tag für Tag in unterschiedliche Rollen, um unseren Alltag zu bewältigen. Das macht uns aus, aber es erschöpft auch. Je mehr Rollen wir haben, desto schneller laufen unsere Akkus im Sparmodus. Wir kommen an unsere Grenzen. Und doch geht unser Leben weiter und die nächste Herausforderung wartet schon. Und wieder schlüpfen wieder in eine unserer Rollen. Ob wir diese ausfüllen können?
Gott ist die Balance
Für mich kann ich sagen: Mein Anker ist Gott. Ich weiß, dass ich all diese Rollen und Herausforderungen nicht alleine ausfüllen kann und auch nicht muss. Ich habe gelernt zu vertrauen – und ich kann abgeben. Ich kann alles in Gottes Hände geben. Er lenkt. Er gibt mir Kraft. Er schenkt mir Gelassenheit. Und noch etwas hilft mir all diesen Rollen und auch den damit verbundenen Erwartungen gerecht zu werden. Es ist das tägliche Gebet. Meine Zeit mit Gott, diese Pause, die ich mir nehme, immer dann, wenn ich das Bedürfnis habe und ich weiß: Gott hört mir zu.
Das Gebet als Kraftquelle
Das Gebet stärkt mich und füllt meine Reserven auf, es gibt mir Kraft, damit ich all meine Rollen ausfüllen kann. Das empfinde ich als Geschenk: gebraucht zu werden - für die unterschiedlichsten Menschen, Ratgeberin und Stütze zu sein. Oft fühle ich mich nach meinem Gebet mit Gott wieder energiegeladen. Und dann empfinde ich diese vielen Rollen nicht als Last, sondern als Geschenk. Ich bin stolz und glücklich, all dies auszufüllen, als Mutter, Therapeutin, Schwägerin oder als Kita-Mama, die für das nächste Fest zum Planen gebraucht wird. Obwohl sich der Kontext immer wieder ändert, kann ich selbstbewusst überall einsteigen, ich weiß, wie ich handeln und agieren muss. Das geschieht nicht zufällig, das ist Erfahrung, aber auch das Vertrauen auf Gott, der mich lenkt, der mir diese Rollen nach und nach zugedacht und zugetraut hat. Er weiß, was ich leisten kann, und er gibt mir immer die Gelegenheit, bei ihm Kraft zu finden. Dafür bin ich dankbar und ich kann deshalb ganz selbstbewusst sagen, dass ich mich auch auf neue Rollen freue, wer weiß, was dieses Jahr bringt.