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Selbst Segen sein
Bildrechte: Kindermissionswerk

Selbst Segen sein

Rebecca Dechant
Ein Beitrag von Rebecca Dechant, Katholische Gemeindereferentin in der Pfarrei Lioba
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Heute ist Dreikönigstag. Ich erinnere mich noch an letztes Jahr. Bei uns zu Hause fieberten unsere Zwillingsmädchen auf die Sternsinger hin. Im vergangenen Jahr haben die beiden sogar für ihre Puppen passend eine Sternsingerkrone gebastelt und mit Glitzersteinen beklebt. Wieder ist ein Jahr vergangen – und heute oder in den nächsten Tagen klingen bestimmt auch die Heiligen Drei Könige an Ihrer Tür und sammeln für Kinder weltweit. Vielleicht klingen Ihnen jetzt schon die Sternsingerlieder in den Ohren – ob „Stern über Bethlehem“ oder „Gloria“. Ohrwurmgefahr besteht definitiv. Mit der Dreikönigsaktion machen mir die Sternsinger immer wieder zwei Dinge bewusst: zum einen, wie gut es uns doch geht, und zum anderen wie viele Menschen überall auf der Welt in Not leben, vor allem Kinder, und genau für die ziehen sie von Tür zu Tür von Haus zu Haus, um Spenden zu sammeln.

Ein Segen für das ganze Jahr

Das tun sie nicht einfach mit einer klappernden Spendenbüchse, sondern sie geben gleichzeitig auch etwas, etwas was auch wir weitergeben können. Ich meine den Weihnachtssegen für unsere Wohnungen und Häuser. Für mich persönlich ist das eine unglaublich wichtige und zutiefst christliche Tradition. Ähnlich wie meine Kinder freue auch ich mich schon darauf, dass schon bald der neue Segensaufkleber oder Segensspruch mit Kreide an unserer Haustüre steht. C + M + B – viele denken immer direkt, hier handelt es sich traditionell um die Namen der Weisen aus dem Morgenland: Caspar, Melchior und Balthasar. Richtig übersetzt bedeuten diese Buchstaben: Christus mansionem benedicat: - was so viel heißt wie „Christus segne dieses Haus“. Die Jahreszahl dahinter steht für das noch neue Jahr, in dem dieser Segen bei uns allen einziehen soll. C plus M plus B: Diese Buchstaben erinnern mich das ganze Jahr hinweg, beim Nachhausekommen, daran, dass Gott bei uns ist, unsere Familie und unser Zuhause unter seinem Segen stehen. Es ist eine wohltuende Zusage: Gott segnet dieses Haus und alle, die dort gehen ein und aus. Und noch ein weiteres gutes Wort soll uns begleiten, ein Segenswort, das die Sternsinger den Menschen an der Tür zusprechen:

„Öffnet das Haus, öffnet das Tor. Die Sternsinger stehen als Boten davor.
Wir bringen den Segen der Heiligen Nacht. Gott gibt euch Geleit und
hält über euch Wacht.
Als Sternsinger grüßen an eurem Tor:
Balthasar, Caspar und Melchior.“

Ich lade Sie ein, diesen Segen an einen Herzensmenschen, den Nachbarn oder einen Arbeitskollegen weiterzugeben. Tun Sie es den Sternsinger gleich und werden Sie auch zu deren Boten. Sie müssen dazu nicht – wie meine Kinder - anfangen Kronen, zu basteln. Ein nettes, segensreiches Wort genügt. Fühlen Sie nach, wie gut es Ihnen tut, zum Segen für andere zu werden.

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