Neues Jahr - neue Vorsätze?
Mehr Sport. Weniger Schokolade. Netter sein. Neues Jahr, neue Vorsätze. Oder vielleicht auch die alten Vorsätze. Das nehme ich mir jedenfalls mal wieder vor. Es hält vielleicht bis Ende Januar.
Proaktiv sein
Man kann das Ganze auch systematisch angehen. Ich wurde auf ein Buch aufmerksam. Es heißt: „Sieben Wege der Effektivität“, ein „Ratgeber mit universellen Grundlagen für ein wertvolles Leben.“ Da geht es um so Sachen wie proaktiv sein, also nicht erst aktiv werden, wenn etwas passiert ist. Selbst rechtzeitig handeln und schon am Anfang das Ende im Sinn haben, das Wichtigste zuerst tun, und so weiter.
In den Ratgebern hört sich alles so einfach an
Ich habe nichts gegen Vorsätze zum neuen Jahr. Im Gegenteil: Wenn ich mir keine neuen Ziele setze, entwickele ich mich auch nicht weiter. Was mich an den Ratgebern nervt: Es hört sich immer alles so einfach an: „Mach das nur, dann wird der Erfolg sich schnell einstellen!“ Keiner dieser Ratgeber rechnet mit meiner Schwäche. Alle beschreiben gute Vorsätze so, als wär’s eine Maschine: Fülle vorne gute Vorsätze hinein – hinten kommt dann ein zufriedeneres Leben heraus.
Paulus ist ein „Gute-Vorsätze-Schreiber“
Ein „Gute-Vorsätze-Schreiber“ in der Bibel ist Paulus. Seine Briefe enden oft mit Hinweisen und Ermahnungen, was die jungen Gemeinden tun und lassen sollten. „Prüft alles und behaltet das Gute.“ (1 Thessaloniker 5,21) Das ist für 2025 auch die Jahreslosung. Geht mit offenen Augen durchs Leben! Fangt an, die Dinge, die euch begegnen, zu verstehen und überlegt dann, ob sie euch helfen oder ob sie jemandem schaden! Bewahre dir ein kritisches, wachsames Auge, und habe nicht gleich immer schon eine vorgefertigte Meinung. Dies alles umfasst, was Paulus mit „Prüfet alles“ meint.
Ich muss nicht aus eigener Kraft alles allein umsetzen
Für mich liegt das, was da in der Bibel steht, nicht auf derselben Linie wie die Ratgeberliteratur im 21. Jahrhundert. Und ich sage: Gott sei Dank, denn bei Paulus enden oft die Hinweise und Ermahnungen mit solchen Worten: „Möge Gott, von dem aller Friede kommt, euch helfen, ein Leben zu führen, das ihm in jeder Hinsicht gefällt.“ (1 Thess 5, 23). Ich muss also nicht aus eigener Kraft alles allein umsetzen. Paulus schreibt in diesem Sinn weiter: Ich habe jemanden an meiner Seite, der mich genau kennt. Er weiß, was ich kann und was auch nicht. Gott trägt mich, er hält mich, er lässt mich nicht fallen. Auch 2025 nicht, egal, was kommt. Mit dieser Perspektive befolge ich gern seinen Ratschlag: „Prüft alles und behaltet das Gute.“