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Soul Food
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Soul Food

Dr. Elisabeth Krause-Vilmar
Ein Beitrag von Dr. Elisabeth Krause-Vilmar, Evangelische Pfarrerin, Bad Vilbel
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„Soul Food“ ist ein Film aus den USA. Der Film erzählt die Geschichte einer Familie aus der Sicht eines Jugendlichen. Das sonntägliche Essen „Soul Food“ ist eine lange Tradition in der Familie. Nach dem Tod seiner Großmutter gibt es Konflikte, an denen die Familie zu zerbrechen droht. Die Familienmitglieder gehen getrennte Wege.

Es wird nicht wie früher, aber die Familie trifft sich wieder

Doch der Jugendliche versucht die Tradition des „Soul Food“ wieder aufleben zu lassen. Er schafft es und die Familie trifft sich wieder sonntags. Niemand kocht so gut wie die verstorbene Großmutter. Deshalb werden die Aufgaben aufgeteilt. Die eine in der Großfamilie bereitet gerne die Hauptspeise vor, ein anderer ist spezialisiert auf Süßspeisen und andere decken schon einmal den Tisch. Es ist nicht wie früher, aber sie schaffen es, sich zu treffen, gemeinsam zu kochen und zu essen. Und vor allem wieder miteinander zu reden. Sie haben eine gute Zeit miteinander. Allem Streit zum Trotz. Es ist einfach schön, zusammen zu sein, Gäste zu haben und miteinander zu essen.

Die Speisung der 5000

Der Film erinnert mich an Geschichten aus der Bibel. Da geht es auch oft um das gemeinsame Essen. Eine berühmte Geschichte ist die „Speisung der 5000“. Nachdem Jesus auf wundersame Weise diese vielen Menschen mit 5 Broten und 2 Fischen satt gemacht hat, sagt er: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Johannes 6,37).

Bei Gott gibt es kein drinnen und draußen

Die Geschichte macht deutlich: In der Begegnung mit Jesus geschieht etwas, dass alle satt werden. Jesus stillt die existenziellen und spirituellen Bedürfnisse. Beim Essen des Brotes schmecken die Menschen, dass Gott es gut mit ihnen meint. Jesus weist niemanden ab, der zu ihm kommt. Er zeigt damit: Bei Gott gibt es kein drinnen und draußen: wer kommt, der gehört dazu. Wird aufgenommen. Ist willkommen.

Wir ahnen etwas von der Liebe Gottes – und zwar durch andere Menschen. Durch Menschen, die da sind und helfen. Menschen, die andere annehmen. Menschen, die zum Essen einladen. Sonntags – und an anderen Tagen auch.

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