
Hitzeschlacht und Höllensommer
Anmoderation: Von der „Hitzeschlacht“ war in den letzten Tagen die Rede. Am Mittwoch – dem bisher heißesten Tag des Jahres – meldeten die Wetterdienste nicht nur Warnstufe Rot, sondern Dunkel-lila! Temperaturen, die sich bedrohlich der 40 Grad Marke nähern, machen das Leben schwer. Auch wenn es vorübergehend eine geringe Abkühlung gibt: die nächste Hitzewelle steht bevor. Pfarrer Matthias Viertel sucht im hr1 Zuspruch nach einem Weg, wie wir mit dieser Entwicklung umgehen können.
„Es wird ein Schutz über allem sein … eine Hütte zum Schatten am Tage vor der Hitze und eine Zuflucht vor Wetter und Regen.“ (Jesaja 4,6)
Diese Worte stammen vom Propheten Jesaja aus der Bibel. Und sie bekamen in dieser Woche eine neue Aktualität. Bei annähernd 40 Grad wurden schattige Plätze überlebenswichtig. Wer sich ins Freibad oder zumindest in den Park flüchten konnte, hatte Glück. Für andere blieb es beim kräftigen Lüften und der Verdunklung der Fenster gegen die stechende Sonne.
Auch die Sprache zeigt: Es ist ernst
Wie dramatisch das war, verrät die Sprache: Meteorologen sprechen vom Mörderwetter, der Hitzeschlacht, beschreiben die Hitze als „stillen Killer“ und prognostizieren einen Höllensommer*.
Die Worte wirken dramatisch, aber sie sind berechtigt. Unsere Welt heizt sich immer weiter auf. Wir bekommen den Klimawandel am eigenen Leib zu spüren. Und eines ist klar: Es wird nicht bei dieser Hitzewelle bleiben. Experten warnen: Wir müssen den Co2 Ausstoß drastisch reduzieren. Denn diese grenzwertigen Temperaturen werden in der Zukunft zur Normalität.
Wo sind die schattigen Hütten?
Wie sieht es da mit der schattigen Hütte aus, die Jesaja versprochen hat? Eines ist klar: Das Wetter ist kein Schicksal, das uns so einfach ereilt.
Wir haben die Situation weitgehend selbst verschuldet. Klar: Die politischen Maßnahmen greifen noch immer zu kurz. Auch in meiner Umgebung muss sich vieles ändern, die Städte brauchen mehr Grünanlagen, weniger Asphalt. Und letztlich wird das Klima auch durch mein eigenes Verhalten beeinflusst.
Ein kühler Ort an heißen Tagen
Und wenn es trotz allem doch zu heiß wird, kann ich mich um die besonders Gefährdeten kümmern: alte Menschen und Kinder. Sie brauchen besonderen Schutz an heißen Tagen. Und dann gibt es ja auch noch die Kirchen. Sie sind die schattigen Hütten, dieeine Zuflucht vor dem Wetter bieten. Gut, wenn sie dann für alle offenstehen.
*t-online.de, Focus-online.
https://www.zdfheute.de/politik/ausland/hitzewelle-europa-hitzetod-100.html