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Lass leuchten!
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Lass leuchten!

Andreas Wörsdörfer
Ein Beitrag von Andreas Wörsdörfer, Pastoralreferent, Katholische Pfarrei Dom St. Bartholomäus, Frankfurt am Main
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Als Kind und Jugendlicher war ich ziemlich zurückhaltend und hab mich wenig getraut. Sicher auch, weil ich mir nicht allzu viel zugetraut habe. In der Schule bin ich am liebsten immer so mitgeschwommen. Nur nicht auffallen. „Stell doch dein Licht nicht so unter den Scheffel“: Das haben mir die Lehrer und andere, die es gut mit mir gemeint haben, dann oft gesagt. Also: Mach dich nicht so klein, komm raus aus deinem Schneckenhaus. Zeig dich und was du kannst. Das hat mich natürlich aufgemuntert und auch ein bisschen stolz gemacht. Gleichzeitig hat mich das aber auch vor eine ziemlich große Hürde gestellt. Denn so einfach ist das ja nicht – das „Aus-Dir-Rauskommen“. Du hast was in dir. Du kannst was. Nun zeig es auch. Das kann man als Aufmunterung hören, oder auch als Verpflichtung. Und vielleicht ist es ja auch beides.

Ein bekanntes Sprichwort

„Stell dein Licht nicht unter den Scheffel“: Dieses geflügelte Wort stammt aus dem Matthäus-Evangelium in der Bibel. In einer Erzählung, die heute in den katholischen Gottesdiensten vorgelesen wird, sagt Jesus das zu denen, die ihm nachfolgen wollen. „Ihr seid das Licht der Welt“, sagt er zu ihnen (Matthäus-Evangelium 5,14). Und dann: „Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter“. (Matthäus-Evangelium 5,15) Ein klarer Auftrag von Jesus und, je öfter ich es höre, auch eine große Ermunterung. Ihr habt etwas erfahren. Das ist ein Geschenk. Gebt es weiter, zeigt es, zeigt euch der Welt. Ihr könnt das. Ich weiß es und ich bin bei euch – stehe hinter euch.

Es befreit

So wie meine Lehrer damals. Irgendwann habe ich das dann auch in der Schule und fürs Leben geschafft: Über meine innere Hürde zu springen und mein Licht scheinen zu lassen. Als freimachend habe ich das erlebt und erlebe es immer noch so. Ohne die Ermunterung und den Auftrag hätte ich das nicht geschafft.

Weitergabe eines Geschenks

Erkenne, was in dir ist, und lass dein Licht leuchten. Gib weiter, was du kannst und was du als Geschenk erhalten hast. Das sage ich mir immer wieder in schwierigen Situationen. Und ich finde, das ist eine wirklich frohe und freimachende Botschaft.

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