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Tag der Arbeit

Christine Findeis-Dorn
Ein Beitrag von Christine Findeis-Dorn, Supervisorin/Coach DGSv, Wiesbaden, katholisch
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Für viele ist der 1. Mai wohl einfach ein schöner Feiertag im Frühling. Für viele Menschen weltweit ist es aber auch der „Kampf-Tag der Arbeiterbewegung“. Und für manche ist es sogar ein Tag des Anstoßes, der nach Anarchie klingt, mit Bildern von Ausschreitungen wie aus Berlin-Kreuzberg jedes Jahr. Aber wieso gerade am 1. Mai?

"Moving Day"

Früher war der 1. Mai in den USA der „moving day“ – Umzugstag –, denn an diesem Tag haben Arbeitsverhältnisse geendet oder begonnen. Deswegen gab es oft auch landesweite Demonstrationen und Streiks. 1886 haben Arbeitergewerkschaften in Australien und Nordamerika am 1. Mai zu Massenstreiks aufgerufen für den Acht-Stunden-Tag, statt der bisherigen zwölf. Und 1890 wurde der 1. Mai erstmals weltweit begangen als Gedenk- und Protesttag.

So weit, so historisch, so gut?

Tag für gerechtere Arbeitsbedingungen

Ich habe den Eindruck: 2025 ist dieser Tag der Arbeit notwendiger denn je, bei uns und weltweit. Als Tag für den gemeinsamen Kampf für gerechtere Arbeitsbedingungen und fairere Löhne. DGB und Gewerkschaften rufen wieder zu bundesweiten Kundgebungen auf, dieses Jahr unter dem Motto: „Mach dich stark mit uns – denn nur gemeinsam können wir etwas bewegen.“

In meinen christlichen Ohren klingt das fast biblisch und erinnert mich an ein Lied: „Steh auf, bewege dich, denn schon ein erster Schritt verändert dich, verändert mich!“ Raus aus der Passivität, aus der scheinbaren Ohnmacht. Aufstehen gegen die Pläne von Lobbyist:innen und Politikern. Um hart erkämpfte Errungenschaften zu verteidigen oder zu verbessern, Arbeitszeiten, Mindestlöhne, Elterngeld oder Renten.

Gemeinsam können wir etwas bewegen

Auch wenn ich keiner Gewerkschaft angehöre: Ich find‘s gut und richtig, dafür immer wieder auf die Straße zu gehen, heut am 1. Mai und an andren Tagen im Jahr. Für eine Arbeitswelt, die nicht Konzernen oder Lobbyisten dient, sondern den Menschen. Denn nur gemeinsam können wir etwas bewegen!

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