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Sophie und das Trampolin
GettyImages/SilviaJansen

Sophie und das Trampolin

Ein Beitrag von Hannah Schnegelberger, Evangelische Pfarrerin, Schlitz-Queck
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Vor ein paar Tagen bin ich Sophie begegnet. Sie erzählte mir begeistert davon, was sie gerne tut: Sophie hüpft gerne auf dem Trampolin. Ich hab gemerkt, wie begeistert sie ist. Sie strahlt so sehr, dass es richtig ansteckt. Dabei kann ich ihre wunderbaren Lachfalten sehen. Lachfalten, die über die Jahre entstanden sind und von fröhlichen Momenten erzählen.

Sophie lebt wie es ihr gefällt, egal was die anderen denken

Sophie hat besonders viele davon. Sie ist 90. Sie hat schon viel erlebt und ist durch viele Höhen und Tiefen gegangen. Sie sagt: Mir ist es egal, was die Menschen um mich herum denken. Sie ignoriert die Blicke der Menschen, die von einer Dame ihres Alters vermutlich anderes erwarten. Sie sagt: „Ich lebe meine Freude, auch wenn es mal Widerstände gibt.“

Man kann sich kleinen Freuen im Leben erhalten

Sie hat mir damit etwas Wichtiges gezeigt: Egal, was Andere davon halten, egal, wie sehr der Alltag anstrengt, eins sollte man sich immer erhalten: die ehrliche und echte Freude, wie man sie von Kindern kennt. Freude, die ansteckt. Freude über die ersten Frühlingsblumen, über kleine Erfolge oder wenn ich einen netten Menschen treffe. Und Freude auf dem Trampolin. Das passt zu einem Rat der Bibel: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4, 4) Gerade in diesen Zeiten ist das eine Ermunterung für mich. Ein Zuspruch, meine Lust am Leben nicht zu verlieren. Meine Begeisterung zu teilen. Andere mit meiner Freude anzustecken. Und damit all dem Düsteren mit einem geteilten Strahlen zu begegnen. Oder, wie Sophie, glücklich Trampolin zu hüpfen.

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