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Hunde klonen?
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Hunde klonen?

Dr. Thomas Dörken-Kucharz
Ein Beitrag von Dr. Thomas Dörken-Kucharz, Evangelischer Pfarrer und Chef der Rundfunkarbeit im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, Frankfurt
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Über 15 Millionen Katzen und mehr als 10 Millionen Hunde leben in deutschen Haushalten, in jedem zweiten lebt ein Haustier. Für viele gehört ein Haustier zur Familie. Doch Katzen und Hunde leben nicht ewig. Wie geht man damit um, wenn ein Tier stirbt? Möglichst umgehend Ersatz beschaffen? Dazu der hr1 Zuspruch von Pfarrer Thomas Dörken-Kucharz aus Frankfurt.

Tiere wachsen einem ans Herz, Haustiere erst recht. Und manchmal ist so ein Hund ein bisschen wie ein Kind, scheint unersetzlich. Doch die Lebensspanne von Haustieren ist kürzer als die von Menschen, abgesehen von Schildkröte oder Papagei.

Wenn der geliebte Hund stirbt

Wenn der geliebte Hund stirbt, reißt das natürlich eine Riesenlücke. Wenn man ihn doch bloß ersetzen könnte! Das aber geht nicht so einfach. Erst einmal fehlt der Lebensbegleiter. Erst einmal muss man über den Tod und den Verlust hinwegkommen, erst einmal muss man trauern - und das kann dauern.

Im Ausland Gentechnik nutzen

Durch Gentechnik bieten findige Firmen jetzt eine scheinbare Abkürzung. Sie wollen einem die Trauer ersparen und das geliebte Tier wiederbringen. In Deutschland ist das zwar verboten, aber im Ausland kann man sein Haustier klonen lassen. Das kostet allerdings ab 50.000 Euro aufwärts. Wenn man dem verstorbenen Freund spätestens 5 Tage nach seinem Ableben entsprechende Zellen entnommen hat, kann daraus ein Klon entstehen. Ein halbes bis ein Jahr später kommt dann der geklonte Hund ins Haus.

Trauern macht menschlich

Ehrlich? Das ist kein wirklicher Trost! Denn es macht uns menschlich, dass wir trauern können. Lebewesen und auch wir selbst sind endlich. Auch wenn es bitter ist, der Tod gehört zum Leben! Wenn wir das nicht wahrhaben wollen, verlieren wir etwas von unserer Menschlichkeit.

Menschen sind einzigartig. Haustiere auch. 

Trauern ist eine harte Zeit. Aber es bewahrt auch die eigene Würde und die Würde des verstorbenen Tieres. Und wenn man nach der Trauer vielleicht irgendwann ein neues Tier zu sich holt, dann ist es ein echter Freund und nicht ein bloßes Double. Haustiere, die einem ans Herz wachsen, sind einzigartig und sollen das auch bleiben dürfen.

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