
Aprilscherz – ja oder nein?
Erinnern Sie sich noch an den Religionsunterricht während Ihrer Schulzeit? Die für heute für Katholiken vorgesehene Lesung erinnert mich an meinen Religionsunterricht! Dort ging es damals um eine Bibelstelle, in der Jesus einen Gelähmten heilt. Anhand dieser Begegnung Jesu mit dem Gelähmten machte mein damaliger Religionslehrer deutlich, welch Faszination von Jesus ausgeht.
Jesus ist anders als die Menschen. Er geht mit offenen Augen durch das Leben. In der heutigen Bibelstelle sieht Jesus den Gelähmten, der schon seit 38 Jahren krank ist. Eine lange Zeit der Isolation, die dazu führt, schon viel zu lange nicht mehr am Leben teilhaben zu können. Jesus nimmt ihn wahr. Er schenkt ihm Aufmerksamkeit. Er interessiert sich für ihn und will ihn hören. Schließlich stärkt er den Willen des Kranken und fragt ihn: „Willst du gesund werden?“ Auf diese Frage hin sprudelt es nur so aus ihm heraus und er erzählt seine Not. Jesus antwortet ihm mit göttlicher Vollmacht: „Steh auf, nimm deine Liege und geh!“ Jesus heilt ihn. Er schenkt ihm einen Neuanfang! Nimm deine Liege - heißt so viel wie - pack dein altes Leben ein und beginne neu!
Jesus schenkt einen Neuanfang
Diese Gedanken klingen bei mir bis heute nach. Es ist großartig zu sehen, wie Jesus handelt. Er hat keine Berührungsängste mit Menschen am Rand der Gesellschaft. Er ist nicht voreingenommen und steckt keinen in eine Schublade. Er sieht den einzelnen Menschen und nimmt ihn in seiner Not wahr. Gerade die letzten Tage der Fastenzeit laden dazu ein, die eigenen Wunden anzuschauen und sie Jesus hinzuhalten. Schau, da ist eine „Gewohnheit“, die mich lähmt! Oder da kostet eine Beziehung alle Kraft! Jesus, hilf mir!
Sich Jesus anzuvertrauen, mag komisch klingen. Aber die Aussicht auf ein neues Leben in Fülle ist gerade heute wirklich kein Aprilscherz. Der Lahme nimmt seine Trage und fängt neu an. Solche Erfahrungen machen mir Mut und bestärken mich, mit Jesus durchs Leben zu gehen.