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Stadtbücherei: Ort der Begegnung
Foto: Stadbücherei Rüsselsheim

Stadtbücherei: Ort der Begegnung

Christoph Schäfer
Ein Beitrag von Christoph Schäfer, Katholischer Religionslehrer, Rüsselsheim
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In dieser Woche hat es ja wieder viele düstere Nachrichten aus aller Welt gegeben. Da hab ich mich sehr über einen kleinen Lichtblick gefreut: Die Stadtbücherei Rüsselsheim hat für ihr tolles Engagement den Hessischen Leseförderpreis bekommen! Ebenso wie Einrichtungen in Bad Vilbel, Korbach und Darmstadt.

Mit den Schulklassen in die Bücherei

Über Rüsselsheim hab ich mich besonders gefreut, weil ich die Bücherei nämlich kenne: Ich geh da fast jede Woche ein und aus! Aber wie großartig dieser Ort ist: Das mach ich mir viel zu selten klar. Ich arbeite als Lehrer im Gymnasium nebenan. Und geh oft mit jüngeren Klassen in die Bücherei.

Begeisterung fürs Lesen

Der Lese-Funke springt bei meinen Schülerinnen und Schülern fast immer über. Auch in Zeiten von TikTok und Instagram. So ein Büchereibesuch bringt enorm viel für die Sprachentwicklung: Das merk ich fast jeden Tag im Unterricht. Oder bei Klassenarbeiten. Leseförderung schafft Bildungschancen. Das ist Fakt.

Bücherpartys und Quiz-Shows zu Büchern

Aber ich merk auch: Regale mit bunten Buchrücken allein sind es nicht, die Lesespaß wecken. Für den Motivationsschub sorgt oft das Bibliotheksteam. Und ich kann dabei auch als Lehrer oft nur staunen: Eine Bibliothekarin aus dem Team kann zum Beispiel extrem spannend die Anfänge von Kinderkrimis erzählen. Sodass die ganze Klasse darauf brennt zu erfahren, wie es im Buch weitergeht. Absolute Highlights sind außerdem die Bücherpartys, die das Team regelmäßig mit uns Lehrkräften organisiert: Dann stellen sich Kinder gegenseitig Lieblingsbücher vor. Als Quiz-Show. Oder als Sketch. So wird die Bücherei zum Gemeinschaftsort, an dem man sich einfach wohlfühlt. Und soziale Regeln einübt.

Bücherei-Angebote auch für Erwachsene

Der Preis hat mich an viele tolle Aktionen in der Bücherei erinnert. Und ich fühl mich motiviert, sie noch häufiger zu nutzen. Nicht nur mit den Schülern. Sondern auch für mich privat. Schließlich gibt es ja auch viele Erwachsenen-Angebote.

Für den Erhalt von Büchereien einsetzen

Ich weiß aber: Ich sollte die Angebote auch nicht zu selbstverständlich nehmen. Bibliotheken sind Spardruck ausgesetzt. Gerade auch bei dem, was eine Bücherei letztlich ausmacht: dem Personal. Ich nehm mir vor: Ich will Bibliotheken nicht nur mehr wertschätzen. Sondern mich auch für ihren Erhalt einsetzen. Als ehrenamtlicher Helfer. Oder als Bürger, der das Geschehen in seiner Stadt im Blick hat. Denn Büchereien sind wirklich großartige Orte fürs Lernen, für Gemeinschaft und Demokratie.

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