
Sich verstehen im Straßenverkehr
Manches Gesprächsthema ist wie ein Minenfeld. Politik gehört dazu. Da bilden sich Fronten, die eine lange Freundschaft oder gleich ganze Familien zerstören können. Wie kann man über solche Themen überhaupt reden?
Wie kann Kommuikation gelingen?
Meiner Freundin ist es gelungen. Sie hat mir davon erzählt: Sie war in einer Sitzung des Fördervereins der örtlichen Grundschule. Einer der Orte, wo noch ganz verschiedene Menschen zusammenkommen mit unterschiedlichen Lebensarten und Meinungen.
Unterschiedliche Meinungen
Da gibt es schnell Meinungsverschiedenheiten. So war es auch an diesem Sitzungsabend. Meine Freundin findet, dass es weniger Elterntaxis braucht, dafür aber sichere Schulwege und genug Fahrrad- und Rollerständer. Überhaupt sollten Menschen mehr Fahrrad fahren und zu Fuß gehen. Nicht nur Schulkinder – auch Erwachsene. So wie bisher, mit all den Autos, so kann es ja nicht weitergehen, findet meine Freundin.
Da kann es auch mal emotional werden
Damit hatte sie offensichtlich einen Nerv getroffen. Einer sagt sofort „Auf dem Land braucht jeder ein Auto.“ Ein anderer schimpft. „Man darf den Menschen nicht ihr Auto wegnehmen.“ Meine Freundin erzählt mir: „Auf einmal wurde es sehr emotional. Dann wurde es ein richtiger Streit. Das Thema wurde vertagt. Aber die Spannung blieb den ganzen Abend. Wir konnten uns nicht mal mehr richtig in die Augen schauen.“
Vertragen? - "Aber logo!"
So wollte meine Freundin nicht nach Hause gehen. Nach der Sitzung ging sie doch noch einmal auf die anderen zu. Da sagte ihr Gegenüber mit einem Augenzwinkern: „Hey komm, ist wieder gut, oder? Wir vertragen uns noch.“ Meine Freundin hat gelächelt und gesagt: „Aber logo!“ Damit war das Problem nicht gelöst. Aber die Spannung war weg. Die beiden verstehen sich noch. Auch wenn sie Fahrrad fährt und er Auto.
Es reichten ein offener Blick und wenige Worte
Meine Freundin freut sich darüber. Denn oft geht es anders aus. Unversöhnlich und mit Kopfschütteln. Dann ist sie die Ökotussi und er der Umweltverschmutzer. Die Fronten sind gesetzt und kein Kompromiss mehr möglich. Aber dieses Mal nicht. Es reichten ein offener Blick und wenige Worte.
Der andere ist auch ein Mensch und mehr als eine Meinung
Man muss sich nicht immer einig sein. Man darf streiten, auch laut und emotional. Aber es hilft, sich trotzdem in die Augen zu schauen. Das Verbindende zu sehen. Zu verstehen: der andere ist auch ein Mensch und mehr als eine Meinung. Das ist nicht leicht. Umso schöner, wenn es gelingt.