
Wie Hummeln fliegen
„Eigentlich können Hummeln nicht fliegen“, sagt Christoph. „Die Naturwissenschaft hat das bewiesen“, erklärt er. „Aerodynamisch berechnet, können Hummeln nicht fliegen. Viel zu kleine Flügel für das Gewicht dieser Brummer.“
Wie der Krebs das Leben von Christoph veränderte
Christoph erzählt mir das. Er ist schwer an Krebs erkrankt und musste von heute auf morgen all sein Pläne ändern: Krankenhaus statt Arbeitsplatz, Chemotherapie statt Urlaub mit der Familie.
Eigentlich können Hummeln nicht fliegen, aber ich bin einfach weitergebrummt
Als ich ihn treffe, sieht er gut erholt aus. Noch nicht gesund, aber auf gutem Weg. Er sagt: „Eigentlich können Hummeln nicht fliegen, aber ich bin einfach weitergebrummt.“
Anpassung hilft der Hummel beim Fliegen
Christophs Satz hab ich dann mal nachgeschaut. Tatsächlich hat man erst vor ein paar Jahren in der Mitte der Hummelflügel ein kleines Gelenk entdeckt, das aus einem hochelastischen Eiweiß besteht. Es heißt Resilin. Damit lässt sich das Gelenk so anpassen, dass die Hummel auch mit ihrem Gewicht und ihrer Flügelgröße fliegen kann. Nach der Landung springt das Gelenk dann wieder in seine Ausgangposition zurück.
Resilin erinnert an Resilienz
Resilin, der Name des Eiweißes, erinnert mich an ein eine besondere seelische Kraft. Sie heißt Resilienz. Beide Bezeichnungen kommen vom lateinischen Wort resilire - zurückspringen.
Das ist wie mit der Feder in einem Kugelschreiber: Wenn sie zusammendrückt wird, schnellt sie wieder in ihre ursprüngliche Form zurück, wenn der Druck vorbei ist. Resilienz nennt man das, wenn das in der Seele eines Menschen passiert. Resiliente Menschen können belastende Lebensumstände gut meistern und mit negativen Ereignissen so umgehen, dass sie danach wieder ein stabiles Leben führen.
Sein Glaube hat ihm geholfen, trotz allem positiv in die Zukunft zu schauen
Jetzt verstehe ich, warum Christoph die Hummel so wichtig ist. Auf dem Weg zu seiner körperlichen und psychischen Stabilität war sie sein Vorbild. Etwas, das nicht möglich schien, klappte doch. Dabei hat ihm die Resilienz seiner Seele geholfen, dazu gehörte auch sein Glaube und Vertrauen zu Gott: Er hat es geschafft, sich nicht von der Krankheit zusammendrücken zu lassen. Er hat gelernt, auch für sich selbst zu sorgen. Sein Glaube hat ihm geholfen, trotz allem positiv in die Zukunft zu schauen.