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Vom Träumen
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Vom Träumen

Tanja Griesel
Ein Beitrag von Tanja Griesel, Evangelische Schulpfarrerin, Fritzlar
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Der 13. Januar ist der „Lass-Deine-Träume-wahr-werden-Tag". Träume haben etwas Faszinierendes. Ich erlebe das oft, wenn ich mit jungen Menschen spreche. Sie wissen jetzt schon genau, was ihr Traumberuf ist, was sie erreichen möchten. So wie Elisabeth. Sie ist auf einem Bauernhof groß geworden. Nach ihrem Abschluss möchte sie Agrarwirtschaft studieren. Ihre Augen leuchten, wenn sie davon erzählt.

Manche haben viele Träume

Andere sind eher unsicher. So wie Max. Er interessiert sich für vieles. Er besitzt ein Talent für Sprachen. Aber er weiß noch nicht, was er daraus machen soll. Manchmal belastet ihn das. Egal, ob jemand schon genau weiß, wohin es geht, oder ob eine oder einer noch sucht - beides ist in Ordnung. Träume brauchen manchmal Zeit, um zu wachsen.

Träume können groß oder klein sein

Träume können groß oder klein sein. Vielleicht ist es der Wunsch, jemanden anzusprechen, den man bewundert. Vielleicht ein lang ersehnter Urlaub. Oder der Traum von einem Beruf, der einem am Herzen liegt. Träume zu haben, finde ich schön. Aber ich habe auch gelernt, dass sie sich ändern können. Manchmal führt das Leben uns auf neue Wege. Plötzlich stehen manche von uns an einem Ort, mit Menschen oder in einem Beruf, der für sie nie in Frage kam. Und trotzdem fühlt es sich richtig an. Genau das macht für mich die Magie des Träumens aus. Offenbleiben. Sich nicht festbeißen, sondern das Leben mit Neugier betrachten.

Josef der Träumer

Die Bibel erzählt von Josef. Ein junger Mann mit großen Träumen. Seine Brüder nannten ihn einen Träumer. Und doch: Diese Träume, so verrückt sie klangen, waren von Gott inspiriert. Josef musste viele Hürden überwinden, wurde verkauft, ins Gefängnis geworfen. Doch am Ende wurden seine Träume wahr. Er wurde zum Verwalter Ägyptens und rettete seine Familie vor dem Hungertod (1. Mose 37ff). Josefs Geschichte zeigt mir: Träume können herausfordern. Sie verlangen Mut. Ich brauche Geduld und Vertrauen.

Vielleicht wird Elisabeth eines Tages doch etwas ganz anderes tun, als sie jetzt plant. Vielleicht entdeckt Max seinen Weg, gerade weil er offenbleibt. Träume sind nicht das Ziel, sie sind der Anfang eines Weges.

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