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Pilger der Hoffnung
Bild: Jim Black/Pixabay

Pilger der Hoffnung

Dr. Annette Stechmann
Ein Beitrag von Dr. Annette Stechmann, Abteilungsleiterin der Abteilung Kirchliches Leben im Bistum Fulda
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Wir leben in verrückten Zeiten, finden Sie nicht auch? Trump will Grönland kaufen, Musk mischt sich in die Politik Europas ein, Kriege an so vielen Orten der Welt, das Klima geht den Bach runter usw. usw. Es gibt so viele Krisen, dass so mancher nur noch abschalten will. Diese Krisen alle miteinander – von den privaten ganz zu schweigen – lassen Menschen aktuell die Hoffnung verlieren. „Ach, ach, ach“, höre ich Menschen stöhnen und sehe sorgenvolle Gesichter.

Das Ziel vor Augen

Mitten in diese Weltlage hat Papst Franziskus das Motto „Pilger in der Hoffnung“ für das Heilige Jahr 2025 ausgegeben. Dieses Motto irritiert, es ist gegen den Strich der Hoffnungslosigkeit gebürstet. Wer pilgert, bleibt nicht sitzen. Wer pilgert, macht sich auf den Weg und hat ein Ziel vor Augen. Wer pilgert, hat aber nicht das Ziel, möglichst schnell viele Kilomater zu machen, sondern hält sich offen für Begegnungen mit Menschen, mit der Stille, mit der Natur und mit Gott in all dem. Beim Pilgern geht es darum, die Gegenwart Gottes im eigenen Leben zu entdecken.

Pilger in der Hoffnung zu sein, bedeutet, nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Es bedeutet, sich von der eigenen Angst nicht gefangen nehmen zu lassen, sondern sich auf den Weg zu machen, nach Hoffnung zu suchen und in diesem Aufbruch andere aufzurütteln.

Den Weg nicht allein gehen

Wenn Menschen sich von Angst und Depression nicht in die Knie zwingen lassen, macht das einen Unterschied. Wenn Menschen sich auf den Weg machen aus der Angst heraus, ist Gott ist mit ihnen unterwegs – besonders auch in den Zeiten, in denen das Leben schwer und manchmal zu schwer ist. „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht. Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht“, ist ein bekanntes Lied aus Taizé.

Ich werde dieses Lied summen, wenn das Leben mal wieder zu schwer wird.

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