
Ein anderer Advent
Ein anderer Advent ist es. Sonne, Meer, Palmen. Nichts so, wie wir es gewohnt sind. Auf Fuerteventura sind wir. Auf der Insel. 3.300 km weg von Zuhause. Als Tourismuspfarrer arbeite ich auf der Insel. Von Oktober bis nächsten Juni.
Advent und Weihnachten ganz anders
Also: Advent und Weihnachten ganz anders. Kein Weihnachtsmarkt. Kein Duft von Glühwein. Von Bratwurst. Von gebrannten Mandeln und kandierten Früchten.
Auch die häusliche Weihnachtsbäckerei entfällt. Kein Spritzgebäck nach Omas Rezept. Keine von meiner Frau liebevoll adventlich dekorierte Wohnung. Wie sonst die Jahre. Keine heimelige Atmosphäre im Kerzenschein bei winterlichen Temperaturen draußen. Wir sitzen auch im Advent abends noch auf der Terrasse. Vor der Wohnung. Bei 19 Grad.
Einen Adventskranz und die vertrauten Adventslieder
Einen Adventskranz haben wir uns allerdings besorgt. Den gab es sogar auf der Insel. Wenigstens ein bisschen wie zuhause soll es sein. Und in den Gottesdiensten mit den Urlaubern singen wir die vertrauten Adventslieder.
Trotzdem. Es ist ein anderer Advent. Ist das eigentlich schlimm? Der Gedanke kommt mir. Advent heißt Ankunft. Wir sollen uns vorbereiten. Auf die Weihnachtsfreude. Gott ist Mensch geworden. Hat sich uns geschenkt. So klein gemacht, menschlich. Und seine Liebe möge unsere Herzen erreichen.
Es wird Weihnachten überall auf der Welt
Und dann denke ich: Ja, es wird Weihnachten. Überall auf der Welt. Auch auf Fuerteventura. Ganz ohne unsere liebgewonnenen Traditionen. Es ist ein anderer Advent. Den wir erleben. Ohne adventlichen Schnickschnack. Advent- Gott kommt. Das begreifen wir in unseren Herzen. Da, wo wir sie weit machen für Gottes Liebe und seine Gegenwart.