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Der analoge Kalender
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Der analoge Kalender

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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Ein frisch gekaufter, neuer Kalender – ich mag das Gefühl, wenn er in meiner Hand liegt. So war es vor zwei Wochen, ganz stolz habe ich ihn einem jungen Kollegen gezeigt – und der hat mich nur müde angelächelt. „Was? Du hast noch so ein gedrucktes Ding?“ Dann zückte er sein Handy aus der Tasche und zeigte mir alle Funktionen seines digitalen Kalenders im Gerät. Das war schon beeindruckend!

Doch eher klassisch

Und trotzdem ist mir mein gedruckter Kalender lieber. Das hat nichts damit zu tun, dass ich gegen alles Digitale wäre – ganz im Gegenteil. Ich benutze ausgiebig Handy, soziale Netzwerke, Laptop und Navi und versuche, mich auf dem neuesten Stand zu halten. Aber meinen Kalender will ich lieber klassisch haben. Wenn ich mir da etwas hereinschreibe ist das mehr als nur eine Notiz. Denn beim Schreiben mit der Hand wird mir der kommende Termin vielmehr bewusst.

Der Kalender als Ritual

Wenn ich jeden Morgen meinen Kalender aufschlage, ist das ein gutes Ritual für mich. Ich habe dann einen Moment Ruhe, in dem ich mir den Tag anschauen und durchgehen kann. Klar ginge das so ähnlich beim Handy auch, aber das wäre nichts Besonderes mehr. Dazu kommt: Meinen Kalender lege ich nach der Arbeit und im Urlaub einfach weg. Das ist für mich ein Zeichen, dass ich wirklich frei habe. Das würde mit dem Handy nicht so gut funktionieren.

Aufmerksamkeit und Fokus

An der Sache mit dem gedruckten Kalender merke ich: Es ist manchmal gut, analog unterwegs zu sein. Ganz besonders gilt das für mich, wenn es um liebe Menschen geht. Da ist mir ein persönliches Gespräch oder ein Händedruck viel lieber als eine Textnachricht. Ich bin dann viel aufmerksamer und konzentrierter. Denn das tue ich nicht einfach so nebenbei.

Vorfreude auf das neue Jahr

So ist es auch bei meinem neuen Kalender. In den nächsten Tagen setze ich mich in aller Ruhe hin und beschrifte die noch fast leeren Seiten. Ich freue mich darauf, so in aller Ruhe das kommende neue Jahr zu entdecken.

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