Menschenrechte sind Aufträge
„Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.“ So heißt es im dritten Artikel der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinten Nationen. Heute vor sechsundsiebzig Jahren ist sie beschlossen worden. Ich wundere mich darüber: Schon so lange gibt es diese Erklärung von fast allen Staaten auf der Erde, und so wenig hat sich getan. Fast jeden Abend kann ich in den Nachrichten sehen, wo das Leben, die Freiheit und die Sicherheit von so vielen Menschen bedroht ist. Das macht mich traurig und wütend.
Menschenrechte als Auftrag
Als Christ denke ich dabei an das, was ich an Weihnachten bald wieder feiere. Gott kommt als kleiner, zerbrechlicher Mensch auf die Welt. Das bedeutet für mich: Menschsein ist etwas ganz Wertvolles, Schutzbedürftiges, ja Göttliches. Und dazu gehört, dass Menschen in Freiheit und Sicherheit leben können. Die Menschenrechte sind für mich deswegen ein Auftrag. Ich soll mich mit meinen Kräften für sie einsetzen.
Kinderrechte als besonderer Auftrag
Das gilt besonders für die Rechte von Kindern und Jugendlichen. Vor fünfunddreißig Jahren hat die UN den Menschenrechten die Kinderrechtskonvention hinzugefügt. Da geht es um die besonderen Rechte von Kindern auf Bildung, Schutz vor Armut, Unrecht und Diskriminierung. Für diese Rechte setzt sich das Katholische Hilfswerk Adveniat in diesem Jahr besonders in Lateinamerika ein. Unter Adveniat kann ich nachlesen, was da alles getan wird. Da werden Schutzräume für Kinder in Kriegsgebieten eingerichtet, Jugendlichen aus Slums eine Möglichkeit für Bildung angeboten und vieles andere mehr, das zu einem menschenwürdigen Leben für junge Menschen beiträgt. Das ist für mich eine gute Möglichkeit, mitzumachen und mitzuhelfen. Denn dass kleine und große Menschen ein Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit haben, ist für mich ein Auftrag zum Handeln. Und das nicht nur heute, am „Internationalen Tag der Menschenrechte“.
