Auswendig und inwendig singen
Ich singe im Chor. Heute ist unser großes Adventskonzert. Seit Wochen üben wir Texte und Melodien ein. Ich liebe es! Manches üben wir so intensiv, dass wir auswendig singen.
Auswendig singen: Die Botschaft mit allen Sinnen erleben
Die Lieder gehen erst ins Ohr und dann auch ins Herz und unter die Haut. Was ich auswendig kann, ist mir nah. Ich erlebe die Botschaft mit allen Sinnen: Die Geschichte vom Kind in der Krippe. Durchs Singen verstehe ich die Geschichte auf tiefere Weise. Das Geheimnis um die Geburt von Gottes Sohn. Die Lieder mit ihren Melodien und alten und neuen Worten, die tauchen in die Seele ein. Jenseits vom Verstand.
Bei Demenz gehen Erinnerungen verloren aber Liedtexte bleiben
Das geht mir so. Und auch Menschen, die vergesslich geworden sind, durchs hohe Alter oder eine dementielle Erkrankung. Menschen, denen Erinnerungen verloren gehen, aber die Lieder bleiben. Wenn wir im Altenheim Gottesdienst feiern, kommen Menschen, die fast gar nicht mehr sprechen. Und die singen dann auswendig alle Strophen von „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“.
Lieder auswendig singen und inwendig abspeichern
Deswegen ist singen für mich so wichtig im Advent und zu Weihnachten. Heute beim Konzert nochmal besonders. Wenn junge und ältere Menschen diese Lieder teilen. Ich hoffe, dass ich mein Leben lang noch diese Lieder singe, auch wenn ich alt und vergesslich bin. Lieder die ich auswendig kenne und die inwendig bleiben mit ihrer fröhlichen Botschaft vom Licht in der Welt und Gott bei den Menschen.