Du bist nicht allein
Freitagmorgen. Ich gehe zur Routinekontrolle zu meiner Frauenärztin. Schon seit ein paar Wochen schmerzt meine linke Brust, aber das war für mich vorerst kein Grund zur Unruhe. „Lass es lieber mal abklären“, denke ich. Meine Ärztin tastet gründlich, macht einen Ultraschall und schaut mich ernst an. „Ich sehe dort verdichtetes Gewebe, ich überweise Sie direkt ins Krankenhaus zur weiteren Abklärung.“
„Was?“ Mein Herz schlägt schnell. Umgehend steige ich ins Auto, und kaum im Krankenhaus angekommen, werden alle nötigen Untersuchungen gemacht. Und tatsächlich: Es ist ein über 6 cm großer Tumor. Ob gut oder bösartig, stellt sich erst nach dem Wochenende heraus. Meine Beine zittern und ich bekomme vor Angst nur schlecht Luft. So schnell kann es gehen und du bist krank, denke ich.
Das Wochenende war ein Albtraum. Das Warten, die Ungewissheit - und am allerschlimmsten - das Kopfkino. Das, was mich wirklich getragen hat, da wo ich mich beschützt und aufgehoben gefühlt habe, waren meine Familie und Freunde. Sie haben Kerzen angezündet und für mich gebetet. Das hat mich in dieser schweren Zeit getragen.
Menschen, die mich tragen
Dann, am Montag, endlich der erlösende Anruf: Der Tumor ist gutartig. „Gott sei Dank!“, denke ich erleichtert. Mir ist bewusst, dass bei ganz vielen anderen Menschen das Ergebnis ein anderes ist. Therapien und steinige Zeiten liegen vor vielen Patienten.
Ich möchte Sie deshalb einladen, dass wenn es in Ihrem Umfeld jemanden gibt, der auch auf eine Diagnose wartet oder sie vielleicht bereits bekommen hat: Beten Sie für diese Menschen. Das Gefühl, nicht allein zu sein, trägt.