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Trost durch die Reformation
Bild: ThomasPake_pixabay

Trost durch die Reformation

Dr. Barbara Brüning
Ein Beitrag von Dr. Barbara Brüning, Katholische Journalistin, Autorin und Systemische Familienberaterin, Frankfurt
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In diesem Frühjahr war ich zum ersten Mal auf der Wartburg. Hier hat Martin Luther eine zeitlang in einem kleinen Zimmer verbracht und die Bibel aus dem Griechischen ins Deutsche übersetzt. Man kann seinen Schreibtisch und seinen Schreibstuhl im Original sehen. Dort hat er gesessen, einige Jahre, nachdem er seine berühmten Thesen in Wittenberg veröffentlicht hatte.

Die Menschen lebten damals in einer Zeit der Angst

Mich hat diese Vorstellung sehr berührt: Genau hier hat er gesessen, nachgedacht, geschrieben. Die Menschen lebten damals in einer Zeit, in der die Angst sehr stark war, dass man wegen der eigenen Sünden verdammt ist und in die Hölle kommt.

Luther hat mit seinen Thesen einen Wendepunkt gebracht

Die Kirche und der Glaube haben Trost geboten. Aber dieser Trost war daran gebunden, dass die Menschen Ablassbriefe kaufen mussten. Luther hat mit seinen Thesen einen Wendepunkt gebracht. Seine Botschaft von einer Gnade, die frei und nicht käuflich war, hat für viele alles verändert. Die Idee war damals revolutionär. Sie bedeutete: Der Trost liegt in der direkten Beziehung zu Gott, einem liebevollen Vater.

Der schwere Vorhang, der von Gott trennte, wurde weggezogen

Ich muss nichts tun, um Gottes Liebe zu verdienen. Es muss sich damals für viele angefühlt haben, als ob ein schwerer Vorhang weggezogen würde, der die Menschen von Gott trennt.

Mich Gott anvertrauen zu können, entlastet mich

Auch wenn die Reformation viele Konflikte ausgelöst hat: Sich einem liebevollen Vater-Gott anvertrauen zu können, ist auch für mich heute eine große Entlastung. Ich weiß, ich habe Dinge falsch gemacht und damit andere verletzt. Und einiges ist auch nicht wieder gut zu machen. Es ist eine große Erleichterung, zu wissen, dass mir das vergeben wird, einfach weil Gott mich trotzdem liebt. Ich muss mir das nicht erst verdienen. Das ist damals wie heute ein unglaublich tröstender Gedanke.

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