Ein Schrank voll mit guten Gefühlen
In meinem Schrank hängt ein langer blauer Mantel. Den liebe ich wirklich. Nicht nur, weil er so schön ist. Sondern weil ich mich ganz besonders fühle, wenn ich ihn trage: stark und taff, so, als ob mir keiner etwas kann. Ein neues Körpergefühl, voll Kraft und Selbstbewusstsein.
Kleidungsstücke, die ein gutes Gefühl geben
Ich habe noch mehr solcher Kleidungsstücke in meinem Schrank, die mir ein gutes Gefühl geben: Meine gemütlichen Jogginghosen, die mich sofort entspannen. Oder bunte Ringelshirts, die mich fröhlich machen.
Aber es gibt in meinem Schrank auch andere Kleidung. Etwa diese eine Bluse, die ständig verrutscht. Oder die kurze Hose, die immer zwickt, sobald ich mich hinsetze. Diese Teile fand ich beim Kauf wahnsinnig schön, aber wenn ich sie anhabe, fühle ich mich trotzdem unwohl. Sie sind ungemütlich, unpraktisch oder passen einfach nicht zu mir. Daher liegen sie die meiste Zeit in meinem Schrank und schauen mich vorwurfsvoll an.
Den Schrank ausmisten und nur das behalten, was einem gut tut
Vor ein paar Tagen hatte ich genug davon. Ich habe beschlossen auszumisten. Und zwar nach einem Motto aus der Bibel: „Prüft alles und behaltet das Gute.“ (1. Thess 5, 21) Das heißt: Ich probiere alles noch mal an. Ich befühle den Stoff, drehe mich vor dem Spiegel. Höre in mich rein. Und behalte dann wirklich nur die Teile, die mir guttun – so wie mein blauer Mantel. Der Rest kommt weg - auch wenn es mir zunächst schwerfällt, weil die Sachen doch so schön sind. Deshalb werde ich sie sorgsam verpacken und spenden. Denn ich bin sicher: irgendwo gibt es jemanden, der genau diese Teile nicht nur schön findet, sondern dem sie auch richtig guttun.