Gott wird’s schon wissen
Am Sonntag will Klara mal wieder zum Gottesdienst. Es ist lange her, dass sie da war, sagt sie. Aber jetzt will sie. Klara hat keine Not. Sie ist gesund und hat eine Arbeit, die sie liebt. Die Kinder sind aus dem Haus, kommen aber gerne heim. Ihr Mann arbeitet manchmal auswärts. Dann haben sie etwas Abstand und freuen sich auf‘s Wiedersehen.
Klara will Gott im Gottesdienst danken
Klara ist glücklich. Genau das macht ihr Gedanken. Und deswegen will sie zum Gottesdienst. Sie will Gott danken für ihr Glück. Das muss sein, sagt Klara.
Gründe, um nicht an Gott zu glauben
Es gibt ja viele Gründe, nicht an Gott zu glauben. Klara hat darüber schon oft nachgedacht. Die Schmerzen in der Welt, die Gewalt; die vielen Rätsel, die Menschen in sich tragen. Da weiß ich auch keine Antwort, sagt Klara. Es quält mich manchmal. Dann zweifle ich doch sehr an Gott. Aber mir, sagt sie, mir geht es gut. Ich habe viel Glück. Das ist auch so etwas wie ein Rätsel. Für vieles Gute kann ich doch gar nichts.
Dennoch für unverdientes Glück danken
Dafür will sie Gott danken. Für das unverdiente Glück. Ja, sagt sie, ich habe mich angestrengt, ich bin sorgfältig. Aber für meine Gesundheit zum Beispiel kann ich nichts. Auch nicht dafür, dass wir alle immer behütet waren vor Unheil. Auch Glück kann einem auf der Seele liegen, sagt Klara. Da muss es dann weg. Am besten gebe ich es ab, wenn ich Gott danke. So viel Gutes, sagt sie; verdient habe ich das nicht, glaube ich. Aber Gott wird‘s schon wissen. Ich sage ihm einfach: Danke.