Hildegard von Bingen
Heute ist ihr Gedenktag: Hildegard von Bingen – so wird sie nach ihrem hauptsächlichen Wirkungsort genannt. In Bermersheim bei Alzey geboren, wurde sie in einer Klosterschule erzogen und selbst Benediktinerin. Lange Jahre leitete sie das Kloster Rupertsberg, das im heutigen Bingerbrück gelegen war. Von hier aus gründete sie auf der gegenüberliegenden Rheinseite das Kloster Eibingen, oberhalb von Rüdesheim. Dort wurde sie nach ihrem Tod im Jahr 1179 begraben.
Auf den ersten Blick die typische Biografie einer Ordensfrau im Mittelalter.
Aber im Leben der heiligen Hildegard steckt noch viel mehr.
Menschen mit Gott in Berührung bringen
Sie sammelte und studierte das für sie verfügbare Wissen ihrer Zeit. Ihre Erkenntnisse fasste sie in mehreren Büchern zusammen. Dabei ging es ihr darum, Menschen mit Gott in Berührung zu bringen und zu einem Leben aus dem Glauben zu ermutigen. Ihre Schriften bieten zudem wertvolle Impulse für ein ganzheitliches Leben im Einklang mit Gott und der Schöpfung. Hildegard stand im Briefwechsel mit Bischöfen, Kaisern und Päpsten. Und auf Reisen nach Mainz, Würzburg, Köln und Metz predigte sie öffentlich den Menschen die Umkehr zu Gott. Eine charismatische Persönlichkeit, die selbstbewusst aufgetreten ist und viele Menschen erreicht und auf ihrem Lebensweg bestärkt hat.
Hier finden Menschen offene Ohren und Herzen
Das Kloster der heiligen Hildegard in Eibingen wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgelöst, die Klosterkirche Pfarrkirche.
100 Jahre später haben Benediktinerinnen in den Weinbergen oberhalb von Eibingen ein neues Kloster gegründet und die heilige Hildegard als Patronin gewählt.
Wer heute die Abtei St. Hildegard besucht, findet dort eine lebendige, den Menschen zugewandte Ordensgemeinschaft. Hier finden Menschen, die auf der Suche sind, offene Ohren und Herzen. Und viele kehren getröstet und gestärkt wieder in ihren Alltag zurück.