Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Denk mal am Denkmaltag
Bild: Birgit Böllinger/Pixabay

Denk mal am Denkmaltag

Marcus C. Leitschuh
Ein Beitrag von Marcus C. Leitschuh, Katholischer Religionslehrer und Autor, Kassel
Beitrag anhören:

Ein Kloster aus dem Mittelalter oder eine alte Fabrikanlage: Heute begeben sich Millionen Besucherinnen und Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit. Seit 1993 öffnen an jedem zweiten Sonntag im September sonst nicht zugängliche Kulturdenkmale ihre Türen. Der „Tag des offenen Denkmals“ will Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege erreichen. 3.000 Kommunen machen mit, 7.500 Denkmale können bestaunt werden. In diesem Jahr heißt das Motto „Wahr‐Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte.“ Denn: Denkmale sind heute wichtiger denn je: sie sind Erinnerungen aus Stein, Holz und Stahl, wie Menschen gelebt haben und wie genial ihre Schöpfungskraft war. Denkmale sind „Wahr-Zeichen“, weil ich real erleben kann, wie es einmal war und wie die Wahrheit der Geschichte ist. Ein altes Wohnhaus, ein Schloss, eine Kathedrale sind Wahrheitsträger und authentische Zeitzeugen. Sie sind auch Wahrzeichen – im ganz konkreten Sinn. In einer Zeit der Fakenews und fantasierten Wahrheiten sind historische Gebäude ein Beitrag zur Wahrheitsfindung und Wahrhaftigkeit. Es sind Zeugnisse über Sternstunden der Menschlichkeit und der unmenschlichen Momente der Menschheitsgeschichte. Und das direkt vor unserer Haustür.

„Denk mal“ nach und zieh Konsequenzen

Ein Denkmal ist nämlich nicht nur ein netter Touristenort. Im Wort „Denkmal“ steckt auch die Aufforderung „denk mal“. Lass Dich nicht einlullen. Schau hin. Denk nach. Denk, nachdem Du etwas gesehen, erfahren, erlebt hast. Zieh Konsequenzen für das Leben heute. Aus der Geschichte muss man lernen, sagte meine Geschichtslehrerin immer. Dazu regt dieser „Tag des offenen Denkmals“ heute an. Nutzen Sie den Sonntag. Denken Sie mit und nach, wenn Sie die Wahr-Zeichen in ihrer Nähe entdecken.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren