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Gleaming Lights
Pixabay/Gerd Altmann

Gleaming Lights

Maike Westhelle
Ein Beitrag von Maike Westhelle, Evangelische Pfarrerin, Studienleiterin, Hofgeismar
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Der Boden aus Wasser und an den Wänden überall kleine Spiegel. Ich betrete einen vier mal vier Meter großer Raum– oder vielleicht doch unendliche Weiten? Sobald die Tür geschlossen ist, glühen bunte Lichter, runde Scheiben und Punkte in der Dunkelheit auf. Blau und gelb, rot, hellgrün. Sie werden tausendfach gespiegelt, Anfang und Ende sind nicht zu erkennen.

Sich in der Installation selbst als kleiner Punkt fühlen

Ich fühle mich selbst wie so ein Punkt. Sehr klein in dieser Installation, die zugleich ein Gefühl von Geborgenheit und Weite vermittelt. Die japanische Künstlerin Yayoi Kusama hat diesen Raum erschaffen. „Gleaming Lights of the Soul“ heißt das Kunstwerk. Die schimmernden Lichter der Seele.

Wie ein Moment im Weltall

Ich wusste nichts über diese Installation. Ich war einfach neugierig und habe mich im Museum Louisiana, bei Kopenhagen, in die Schlange eingereiht.

So ein Glück – denn dieser Raum hat mich sehr berührt. Das Spiel aus Dunkelheit und glimmenden Farben wirkte für mich wie ein Moment im Weltall. Zwischen Anfang und Unendlichkeit.

Was ist der Mensch?

„Schaue ich hinauf zum Himmel,

staune ich über das Werk deiner Finger.

Betrachte ich den Mond und die Sterne,

die du dort oben befestigt hast, so frage ich:

Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst,

das Menschenkind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8)

Ein kleiner Punkt und trotzdem wahrgenommen

Vor mehr als 2000 Jahren hat das ein Beter im Psalm formuliert. Die Installation von Kusama macht diese Worte für mich erlebbar. Was bin ich, als einzelner Mensch? Ein kleiner Punkt unter so vielen. Trotzdem scheine und schimmere auch ich. Trage auf diese Weise etwas zum großen Ganzen bei. Und mehr noch: ich werde dabei wahrgenommen. Ich bin nicht beliebig oder austauschbar in diesem Gesamtkunstwerk, das Leben oder Schöpfung genannt werden kann. Gott sei Dank!

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