Wie man die Zeit anhält
Tom will die Zeit anhalten. Davon erzählt der Roman von Matt Haig „Wie man die Zeit anhält“.
Tom altert extrem langsam
Tom ist anders als die meisten Menschen, er altert extrem langsam. So sieht er zwar aus wie vierzig, ist aber in Wirklichkeit mehr als 400 Jahre alt. Das bedeutet aber nicht nur Gutes.
Noch als Kind muss Tom erleben, wie seine Mutter für eine Hexe gehalten wird und einen gewaltsamen Tod findet. Außerdem kann er nie allzu lange an einem Ort bleiben. Wenn er nach 10 Jahren immer noch genauso aussieht, werden die Nachbarn stutzig. So ist er die meiste Zeit seines Lebens ruhelos und einsam.
Die Liebe hält die Zeit an
Am Ende trifft er einen alten Freund wieder. Der ist wie er und altert langsam. Aber er lebt sein Leben in vollen Zügen, mit allen Risiken, die das bedeutet. Tom spürt: Das ist besser als die ständige Angst vor dem möglichen Schmerz. Er wagt es und lässt sich auf die Liebe mit Camille ein. Und er erlebt, wie diese Liebe die Zeit anhält. Die Gegenwart wird zur Ewigkeit: in einem Blick, einem Kuss, einer Berührung.
Von der Sache mit dem Altern mal abgesehen: Toms Geschichte ist die Geschichte vieler Menschen. Ich kann aus Angst vor dem Schmerz die Liebe meiden. Zum Beispiel sagen: Das Ende dieser Beziehung war so schlimm für mich, das will ich nie wieder erleben. Da bleibe ich lieber allein. Oder: Als mein Haustier gestorben ist, hat mir das so wehgetan – da will ich lieber kein anderes mehr. Das kann ich machen.
Sich auf das Lebem einlassen
Aber Tom erfährt: Dafür büße ich auch etwas ein. Es kostet mich die Tiefe meines Daseins. Es ist wie ein Leben auf Schmalspur, dem eigentlich die ganze Bandbreite der Erfahrungen zugedacht ist. Wissen Sie, wie man die Zeit anhält? Indem man sich auf das Leben einlässt und liebt.