Eine Lebensgeschichte, die Respekt fordert
Manche Lebensgeschichten fordern mir Respekt ab. Besonders, wenn jemand gegen alle Umstände seiner Überzeugung treu bleibt.
Radegundis wird als Kriegsbeute verschleppt
Radegundis war so ein Mensch. In ihrer Zeit, vor rund 1400 Jahren, gelten Frauen nicht viel. Sie ist zwar eine Prinzessin, aber das heißt vor allem, dass sie ihrem späteren Ehemann die Thronrechte garantiert. Von klein auf hat sie es nicht leicht, denn im Land entbrennt ein furchtbarer Krieg. Ihre Eltern kommen ums Leben, und sie selbst wird als Kriegsbeute in die Fremde gebracht. Chlothar aus dem Frankenreich will auf den thüringischen Thron und heiratet sie. Wen wundert’s: die Eheleute bleiben einander fremd.
Der Glaube gibt ihr Halt
Der christliche Glaube ist es, der Radegundis Kraft, Mut, Orientierung und Selbstvertrauen gibt. Sie übt sich in Nächstenliebe, pflegt Arme und Kranke und lehnt allen Pomp ab. Mit Anfang zwanzig flieht Radegundis. In den folgenden Jahren gründet sie Klöster und Krankenhäuser.Sie lebt als Nonne und auf höchst genügsame Weise. Es heißt, keine Arbeit sei ihr zu niedrig gewesen.
Im Schloss und in Königswürde hätte sie leben können, wenn sie sich in ihr Schicksal gefügt hätte. Sie aber will ganz im christlichen Glauben leben. Gegen den Ehemann und alle Konventionen setzt sie sich durch.
Ein beeindruckender Lebensweg
Ich kann nur ahnen, wie viel persönliche Stärke sie dafür gebraucht hat. Ein beeindruckender Lebensweg, den Radegundis aus Thüringen uns vorgelebt hat – ganz stark geleitet durch ihren Glauben und den Gedanken der Nächstenliebe.
Sie hat alles darangesetzt, Jesus ganz nahe zu sein. Damit hat sie vielen, die Hilfe brauchten, Gutes getan. Respekt!