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Edith Stein
Bild: BernhardRiedl_pixabay

Edith Stein

Bettina Pawlik
Ein Beitrag von Bettina Pawlik, Katholische Gemeindereferentin im Ruhestand
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Eine außergewöhnliche Frau steht heute im Kalender der Heiligen: Edith Stein. Ihre Lebensgeschichte hat mich total fasziniert. Als jüngste von elf Kindern wurde sie 1891 in Breslau geboren. Der Vater hatte einen Holzgroßhandel. Die Familie war jüdischen Glaubens und man legte großen Wert auf die Ausbildung der Töchter. So hat sie nach dem Abitur mit dem Studium der Philosophie, Germanistik und Geschichte begonnen. Im Laufe ihrer Jugend, wohl auch durch die Begegnung mit viele Atheisten hat sie ihren jüdischen Glauben verloren. Die Biografie der heiligen Teresa von Avila hatte sie aber dann so sehr beeindruckt, dass sie sich 1922 taufen ließ und nun als überzeugte Christin lebte. Zunächst hat sie als Lehrerin gearbeitet, später als Dozentin an einer Universität. Aber nach der Machtübernahme der Nazis konnte sie dort nicht mehr bleiben und trat 1933 in Köln in ein Kloster, den Karmel ein.

Ihr Leben widmete sie dem Gebet und dem Nachdenken

Ihr Leben war von da an vor allem dem Gebet, aber auch dem Nachdenken gewidmet: Sie hat einige Bücher geschrieben und auch geistliche Gedichte.1938 wurde die Situation für Juden in Deutschland so gefährlich, dass sie in die Niederlande geflohen ist und dort in einem anderen Karmel lebte. Aber 1942 wurde sie entdeckt, nach Auschwitz transportiert und dort schon am nächsten Tag in der Gaskammer ermordet.

Ihren Weg in den Tod hat sie als Opfer für ihr Volk verstanden

Obwohl sie zum katholischen Glauben übergetreten war, fühlte sie sich doch weiter ihrem Volk verbunden. Ihren Weg in den Tod hat sie als Opfer für ihr Volk verstanden. 1998 wurde sie heiliggesprochen und später zur Schutzpatronin Europas ernannt. Eine großartige Frau, die sich viel für die Bildung von Mädchen eingesetzt hat und auch viel über die Stellung der Frau in der Gesellschaft nachdachte.

Mit dir selbst hab Geduld

Aber ein Zitat von ihr gefällt mir besonders gut: „Mit dir selbst hab Geduld – Gott hat sie auch.“ Das wird mein Motto für die kommenden Tage.

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