Freibadpommes
Kurz vor Beginn des Kindergottesdienstes kommt Helgo rein. Helgo ist Berufsmusiker, ein fantastischer Musiklehrer und ein großer Pianist. Er will nur noch schnell seine Tochter bringen. Bevor er wieder durch die Tür verschwindet, frage ich ihn, ob er uns schnell zu Beginn bei einem Lied aushelfen könne.
Unterstützung beim Singen
Selbstverständlich! antwortet der Virtuose sofort, setzt sich gekonnt an den großen schwarzen Konzertflügel und dann singen wir das Lied „Einfach spitze“ – zwei Akkorde und Helgo am Klavier. Mehr braucht es an diesem Morgen nicht, damit es läuft, alle gut drauf sind.
Treffen mit Helgo im Freibad
Nachmittags treffe ich Helgo zufällig im Freibad wieder. Ich bedanke mich nochmals bei ihm und erzähle, wie gut mir das heute Vormittag gefallen hat.
Helgo geht es genauso.
Wir sind auf dem Weg zum Kiosk und ich frage ihn, ob er auch eine Pommes möchte. Helgo nickt.
Freibadpommes sind das Größte sagt er.
Ich stimme zu.
Warum Freibadpommes so gut schmecken
Böse Zungen behaupten ja, die schmecken nur deshalb so besonders, weil das Fett so selten gewechselt wird. Alles Quatsch. Die schmecken so besonders, weil man nicht viel dazu braucht. Nur ein bisschen Sonne und Mayonnaise.
Während Helgo und ich unsere Pommes genießen, freue ich mich über diesen Moment. Manchmal braucht es nicht viel, um einen tollen Tag zu haben.
Manchmal braucht´s nicht viel für einen besonderen Moment
Manchmal brauche ich vormittags nur zwei Akkorde und einen Helgo und nachmittags einen, der die Fritteuse im Freibad bedienen kann. Das reicht schon aus für einen besonderen Moment an einem normalen Tag im Juli.
Ob Gott Freibadpommes mag, oder Klavierspielen kann ist nicht überliefert. Aber ich gehe stark davon aus, dass auch er große Freude an den einfachen Dingen hat. Davon bin ich sogar überzeugt.
