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Bleib dran
Bild: Louiesharpe/Pixabay

Bleib dran

Ayleen Nüchter
Ein Beitrag von Ayleen Nüchter, Katholische Gemeindereferentin im Pastoralverbund St. Benedikt Hünfelder Land
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Vielleicht kennen Sie das. Das Unkraut wächst, je länger man sich nicht darum kümmert, umso schneller in die Höhe. Der Rasen in unserem Garten ist inzwischen knöchelhoch. Kurz vor einer Familienfeier, die wir draußen feiern wollen, gibt unser Rasenmäher den Geist auf. – wie sollte es auch anders sein …

Nachdem wir dann in unterschiedlichen Geschäften waren, um uns wegen eines neuen Rasenmähers beraten zu lassen, regnete es tagelang. Die Wiese wuchs uns also sprichwörtlich über den Kopf.

Plötzlich klingelte mein Handy und ich hörte die Stimme meines Onkels. Bernhard ist einer meiner Verwandten, den ich tatsächlich immer fragen oder um Hilfe bitten kann. Er holt mich ab oder hört mir zu. So auch dieses Mal. Er kündigt an vorbeizukommen, um uns bei den Gartenarbeiten zu unterstützen.

Zupacken, ohne viel Worte zu machen

Gesagt, getan. Schon steht er mit Motorsense, Schutzbrille und Gehörschutz in der Hofeinfahrt. Trotz der Wärme höre ich die nächsten zwei Stunden nichts außer den Motorgeräuschen des Rasenmähers und der Sense. Der Geruch von frisch gemähtem Rasen macht sich breit. Je mehr von dem Unkraut und dem zentimeterhohen Gras wegkommt, umso leichter wird meine Last auf den Schultern.

Doch das, was mich rückblickend am meisten beeindruckt hat, war ein Tipp meines Onkels, den er mir während einer kurzen Trinkpause ans Herz legte. Er sagte zu mir: „Der Schlüssel bei etlichen Dingen im Leben ist es: dranzubleiben.“ Recht hat er, denke ich.

Es hätte nicht so weit kommen dürfen, dass uns im Garten alles „über den Kopf wächst.“ Immer ein bisschen, Stück für Stück. Und ganz wichtig: den inneren Schweinehund überwinden.

Ähnlich geht es mir auch manchmal mit dem Gottesdienstbesuch. Klar tut es auch mal gut, auszuschlafen. Aber ehrlich gesagt, bringt es oft viel mehr, mich aufzuraffen und mich um meine Gottesbeziehung zu kümmern. Dranbleiben. Das möchte ich auch Ihnen mitgeben. Bevor es einem zu viel wird, lieber im Vorfeld in kleinen Schritten aufholen, umso im eigenen Garten den Rasen, und in der Kirche die Verbindung zu Gott zu pflegen.

 

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