Loslassen lässt Dich gewinnen
Als ich einmal mit meiner Familie bei einem Schulfest meiner großen Schwester war, gab es dort einen Ballonwettbewerb. Die in der herbstlichen Sonne funkelnden Ballons waren bunt und schwebten mithilfe von Helium in der Luft. Sie waren mit Knoten an Sandsäckchen befestigt, sodass sie nicht wegfliegen konnten.
Ich blieb stehen und staunte. Meine Mutter erkannte sofort in meinen Augen, wie gern ich einen von ihnen besäße. Wir hatten Glück. Jeder von uns Kindern bekam einen Ballon in die Hand gedrückt. „Um bei dem Wettbewerb mitzumachen, musst du einfach deinen Namen und deine Adresse auf das Kärtchen schreiben, damit du im Falle eines Gewinns benachrichtigt werden kannst“, sagte mir der Mann, der offensichtlich zum Ballonstand gehörte.
Und plötzlich war der Ballon weg
Das mit dem Namen und Adresse draufschreiben gefiel mir, denn so fühlte sich der mit Helium gefüllte Ballon noch mehr nach meinem eigenen an. „Und jetzt loslassen!“, forderte mich mein Vater auf. „Nein, ich behalte meinen lieber.“ Im nächsten Moment stolperte ich über eine kleine Unebenheit und lies den Luftballon, ohne dass ich es wollte, los. Oh Nein! Ich wurde traurig und sah dem immer kleiner werdenden Ballon noch lange nach.
Wenige Wochen später klingelte eine Frau bei uns zu Hause. Sie hatte den Ballon mit meinem Namen drauf gefunden. Sie verkündete mir fröhlich, dass ich den ersten Platz des Luftballonwettbewerbs gemacht hatte und somit einen Hasen gewonnen habe. Die Freude war riesig. Inzwischen erinnere ich mich gerne an dieses Erlebnis und stelle fest: „Loslassen lässt Dich doch auch manches Mal gewinnen!“