Paul Schneider - Der Prediger von Buchenwald
Paul Schneider kennen nur wenige. Anders als Dietrich Bonhoeffer. Paul Schneider, auch er ein Pfarrer. Er wurde ermordet im Konzentrationslager wegen seines Glauben und seiner Überzeugung. Heute vor 85 Jahren.
Paul Schneiders Biografie
Am 29. August 1897 als Pfarrerskind geboren, wächst Paul auf in Pferdsdorf im Hunsrück. 1910 zieht die Familie nach Hochelheim bei Wetzlar. Wie sein Vater wird er Pfarrer. 1926 übernimmt er dort die Pfarrstelle. Als Nachfolger seines Vaters.
Welches Bibelwort ihn prägt
Von Jugend an prägt dieser Bibelvers sein Gewissen. „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“. (Apg. 5,9) Mit dieser Maxime ist der Konflikt mit dem Hitler-Staat vorprogrammiert. Oktober `33 kritisiert er in einer Predigt den „Mucker-Erlass“ des SA-Führers Ernst Röhm. Er sah in ihm einen Angriff gegen die christliche Moral. Die Folge: Paul Schneider wird nach Dickenschied im Hunsrück versetzt.
Warum Paul Schneider ins KZ Buchenwald kommt
Am 8. Mai `34 tritt er dort seinen Pfarrdienst an. Nur 4 Wochen später kommt es bei der Beerdigung eines Hitlerjungen zum Konflikt mit dem Kreisleiter der NSDAP. Schneider kommt erstmalig in ‚Schutzhaft‘. Er arrangiert sich nicht mit dem totalitären System. Mehrmals wird er in der Folgezeit verhaftet und am 25. November `37 in das KZ Buchenwald gebracht. Weil er die Hakenkreuzfahne nicht grüßt, kommt er in Einzelhaft.
Einer, der einsteht für seinen Glauben und seine Überzeugungen
Aus seinem Zellenfenster heraus klagt Paul Schneider die Misshandlung und das Morden im Lager an. Ruft die Mithäftlinge zum Durchhalten auf. Ermutigt mit Andachten und Bibelworten. Er wird so zum ‚Prediger von Buchenwald‘.
Nach 2 Jahren härtester Haft stirbt er am 18. Juli 1939 durch eine Giftinjektion. Keine 42 Jahre alt.
Paul Schneider. Einer, der eintrat für seine Überzeugung. Für seinen Glauben.