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Dave, die Frohnatur
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Dave, die Frohnatur

Bernd Spriestersbach
Ein Beitrag von Bernd Spriestersbach, Evangelischer Pfarrer, Fulda
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Selten habe ich eine solche Frohnatur erlebt. Wie Dave. Engländer. 78 Jahre alt. Kleine Statur. Glatzköpfig. Der Schalk schaut ihm aus den Augen. Sein Lachen steckt an. Zweimal haben wir ihn im Urlaub auf dem Campingplatz getroffen. Immer gut gelaunt. Eine Frohnatur.

Dave hat das Lachen nicht verlernt

Mit seiner 2. Frau ist er unterwegs. Ob verwitwet oder geschieden. Ich weiß es nicht. Erzählt hat er von seiner schweren Herzoperation. Bilder gezeigt von seinem 11-jährigen Enkel. Dem von Geburt an der linke Unterarm fehlt. Trotz mancher Sorgen, die es gibt und noch geben wird, hat Dave das Lachen nicht verlernt.

Was steckt hinter solcher Fröhlichkeit?

Ist das purer Optimismus? Vielleicht Galgenhumor? Oder eine tiefe Zuversicht in das Leben. Oder in Gott? Ein Stück weit ist es sicher Typ-Sache. Das ‚Frohnatur-Sein‘. So wie eine rheinische Frohnatur sagt: „Et hätt noch immer jot jejange“. Ich bin nicht so. Bin ängstlich. Sorge mich leicht. Zur Frohnatur reicht es nicht immer.

Worum ich mich bemühe

Was ich versuche, ist Zuversicht zu haben. Darauf, dass mein Gott mich in seinen Händen hält, egal was passiert. So wie es in einem Gedicht von Jochen Klepper heißt:

 „Hast du uns Haus und Gut gegeben, hast du uns arm und leer gemacht – das milde und das harte Leben sind beide, Herr von dir bedacht. Was du uns nimmst, was du uns schenkst, verkündet uns, dass du uns lenkst.“

Mein Glaube schenkt mir Zuversicht

So glauben können, gibt mir Halt, macht mich zuversichtlich. Zur Frohnatur muss ich dadurch nicht zwingend werden.

Dave hat wieder eine OP vor sich. Dennoch hat er bereits für August die nächste Reise geplant. Vielleicht treffen wir ihn ja wieder. Dann frage ich ihn auf jeden Fall, was ihn fröhlich macht.

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