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Einfache Sprache
Bild: Petra_pixabay

Einfache Sprache

Jochen Straub
Ein Beitrag von Jochen Straub, Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg
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Heute ist der Tag der Einfachheit. In den USA heißt er auch National Simplicity Day – also der Nationale Tag der Einfachheit. Mich hat das direkt an meine Erfahrungen mit der Einfachen Sprache erinnert. Das ist eine besondere Sprache. Sie hilft durch kurze Sätze und einfache Worte, dass Menschen Sprache besser verstehen. So kann die Mehrheit unserer Gesellschaft mit Sprache erreicht werden. Vor ein paar Wochen hat auch die Tagesschau die Bedeutung dieser Sprache umgesetzt.

Oft rede ich in langen Sätzen mit schwierigen Worten

Wie oft habe ich mir schon die Zähne an schwierigen Begriffen oder erst recht an Abkürzungen ausgebissen. Und ehrlich gesagt, rede ich auch selbst manchmal in schwierigen Worten und langen Sätzen. Oft genug mache ich einen Umweg, bis ich zum Wesentlichen komme. Wie oft habe ich schon bei einem Gegenüber ein ratloses Gesicht gesehen, nachdem ich etwas gesagt oder erzählt habe. Das erinnert mich: Sag es einfach – mach es einfach!

Kurze Sätze, Fremdworte vermeiden und unwichtiges weglassen

Und das ist oft gar nicht so schwer. Ich kann statt eines Bandwurm-Satzes mehrere kurze Sätze bilden. Ich kann mir vorher gut überlegen, was ich sagen möchte und was so unwichtig ist, dass ich es weglassen kann. Ich kann Fremdworte vermeiden. Ich kann abstrakte Bilder weglassen und das, was ich denke, ganz konkret ausdrücken.

Brotschrank für ein besonderes Brot – statt: Tabernakel

Besonders, wenn ich über kirchliche oder religiöse Inhalte spreche, merke ich: Einfachheit tut gut. Für mich ist das eine meiner Aufgaben als Theologe: komplizierte Dinge aus der Kirche und Theologie einfach zu machen und damit Zugangswege ermöglichen. Sicher ist das schwer. Dennoch versuche ich es immer wieder und merke: Ich erreiche damit mehr Menschen. Damit wird das, was ich sage, nicht banal, sondern erreicht die Menschen häufig mit dem Kern, den ich auch sagen möchte. Zum Beispiel so ein furchtbar komplizierter Begriff wie „Tabernakel“. Ich habe dieses einmal mit „Brotschrank für ein besonderes Brot“ übersetzt.

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