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Wer nichts mehr hofft, geht ein
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Wer nichts mehr hofft, geht ein

Dr. Ulf Häbel
Ein Beitrag von Dr. Ulf Häbel, Evangelischer Pfarrer, Laubach-Freienseen
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„Ich schaff‘s einfach nicht mehr“. Diese Aussage habe ich in der letzten Zeit öfter gehört, wenn jemand sein Ehrenamt aufgegeben hat, sei es im Vorstand eines Vereins, als Helfer bei der Tafel oder bei einem Dorffest.

Ehrenamtliche Helfer fehlen überall

Ehrenamtliche Helfer fehlen überall. „Wir sind zu alt“, sagen manche, „wir haben es lange genug gemacht; jetzt müssen die Jüngeren ran.“ Und die klagen: „Ich habe keine Lust.“ oder „Ich schaff’s einfach nicht mehr.“ Viele sind müde geworden in ihrem Ehrenamt.

Durch Corona sind wir eine ermüdete Gesellschaft geworden

Das zeigen auch Studien darüber, wie sich die Pandemie auf das öffentliche Leben ausgewirkt hat: Manche Vereine, besonders Sport- und Gesangvereine, sind eingegangen; viele soziale Projekte sind eingeschlafen, ehrenamtlich Mitarbeitende abgesprungen. Wir sind eine ermüdete Gesellschaft geworden. Corona hat uns ermattet; die zunehmenden Krisen nehmen uns den Mumm.

Manchmal ist alles zuviel

„Hast du denn eigentlich nie so etwas wie Lebensunlust und das Gefühl, es ist einfach alles zu viel?“, hat mich vor Kurzem jemand gefragt. Ich habe spontan geantwortet: „Manchmal schon, aber dann setze ich meinen christlichen Glauben dagegen. Meinen Glauben an die Auferstehung.“

Der Glaube an die Auferstehung ist die Gegenmacht zur Resignation

Die Bibel sagt: Jesus ist vom Tod auferstanden. Das heißt: auch die tiefste Dunkelheit und die größte Krise ist nie das Ende. Es gibt immer wieder einen neuen Anfang. Der Glaube an die Auferstehung ist für mich die Gegenmacht zur Resignation. Auch wenn alles zu viel und vergeblich scheint: ich behalte die Hoffnung, dass danach etwas Neues beginnt.

"Das Träumen nach vorwärts"

Natürlich bin ich auch mal enttäuscht und ich ärgere mich, wenn ein Projekt, in das ich so viel Mühe gesteckt habe, nicht mehr weitergeht. Aber dabei bleibe ich nicht stehen. Auferstehungsglauben bedeutet für mich, nicht die erlebten Enttäuschungen und Krisen nicht weiter zu beklagen, sondern nach vorne zu schauen und eine Vision vom Gelingen zu beschreiben. „Das Träumen nach vorwärts“ hat das der Hoffnungsphilosoph Ernst Bloch genannt. Ich glaube, das steckt an. Deshalb sage ich: Schau, was möglich ist. Komm steh auf, wir schaffen das gemeinsam.

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