
Ehrfurcht vor dem Leben
„Die Welt retten kann nur Gott, nicht wir.“ Das ist ein Zitat aus einem Interview mit dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann. In einem Gespräch mit dem Magazin Spiegel wurden viele Themen angesprochen, die ihn als Politiker herausfordern: Klimakrise, Krieg, Flüchtlingsströme, Wirtschaftswachstum und noch vieles mehr.
Wieviel Macht und Durchsetzungskraft muss Politik haben?
Eine Stelle aus dem Interview habe ich mehrfach gelesen. Da wurde gefragt: „Herr Kretschmann: wieviel Einfluss, Macht und Durchsetzungskraft muss denn bei der Politik liegen, um die Krisen zu bewältigen? Braucht es nicht mehr Vorschriften und verbindliche Regeln und strengere Kontrolle?“ Seine Antwort: „Ich halte es für einen Mangel an Demut, wenn man glaubt, die Politik kann alles von oben nach unten durchregieren und damit alle Krisen bewältigen. Die Welt retten kann nur Gott, nicht wir.“
Menschen sollten sich darauf besinnen, was sie selbt beeinflussen können
Heißt das: Die Hände in den Schoß legen und auf Gott warten? Wohl kaum. Das meint Kretschmann sicher auch nicht. Stattdessen stecken in diesem Satz für mich zwei Dinge: Zum einen sollten wir uns auf das besinnen, was wir Menschen durch unser Verhalten beeinflussen können: wie wir uns ernähren oder wohin wir verreisen, hat Auswirkungen auf das Klima. Was wir konsumieren oder worauf wir verzichten, hat Einfluss auf die Wirtschaft.
Die Welt retten können wir nicht
Die Politik wiederum kann durch Gesetzgebung vieles verändern, auch manchmal verbessern. Doch retten können wir die Welt damit nicht; müssen wir aber auch nicht. Denn Gott hat die Welt erschaffen und sorgt sich auch heute noch um seine Schöpfung.
Gott lässt uns nicht allein mit all den Krisen
Auch wenn es manchmal tatsächlich zum Verzweifeln scheint: Gott lässt die Welt und uns Menschen nicht allein mit all den Krisen. Das haben Menschen zu allen Zeiten erlebt: Das Herz wird einem leichter, wenn man die Not in den Himmel schreit oder die Sorgen beim Beten an Gott abgibt. Ein Geistesblitz bringt manchmal genau die richtige Idee, damit es weitergeht. Oder man begegnet einem Menschen und spürt: Dich schickt der Himmel.
Nichts davon rettet die Welt von einem auf den anderen Tag. Aber in kleinen Schritten gehen wir voran – gestärkt und getragen von Gott.