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Flecken bleiben
Bild: Pixabay Dirty

Flecken bleiben

Anke Zimmermann
Ein Beitrag von Anke Zimmermann, Evangelische Pfarrerin, Homberg/Efze
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Ich hole unsere große lange Tischdecke aus der Reinigung ab. Wir haben Geburtstag gefeiert. Es war viel los, Kaffeetrinken und Abendessen. Das hat man der Tischdecke nachher angesehen. Wie gut, dass es die Reinigung gibt. Zufrieden nehme ich die gereinigte Decke mit nach Hause.

Nach der Reinigung sind noch Flecken drin geblieben

Da packe ich die Decke aus. Auf ihr liegt ein kleiner gelber Zettel und auf dem steht: „Um dieses Stück haben wir uns besonders bemüht. Dennoch sind die verbliebenen Flecken nicht besser zu entfernen, ohne Stoff und Farben anzugreifen.“

Flecken bleiben auch im Miteinander

Das Leben hinterlässt seine Spuren, habe ich gedacht. Flecken bleiben zurück, leider auch in unserem Miteinander. Geschwister streiten sich um das Erbe der Eltern. Es kommt zu Vorwürfen und Tränen. Alte Geschichten werden wieder aufgewärmt. Die Gespräche sind schwierig. Am Ende raufen sich alle zusammen und die Streitigkeiten können geklärt werden. Vieles läuft dann wieder ganz gut, aber Flecken des Misstrauens und der Verletzungen bleiben.

Nur Gott vergibt komplett

Einander vergeben ist schwer. Wie bei den Flecken auf der Tischdecke, muss man sich in solchen Fällen besonders bemühen. Gott, so erzählt Jesus, vergibt vollständig, so dass Flecken komplett verschwinden, wenn jemand aufrichtig um Vergebung bittet.

An Gottes Vergebung orientieren

Ich bin nicht Gott, aber daran möchte ich mich orientieren und Gott bitten, dass ich nach einem Streit vergeben kann und zu einem neuen Anfang bereit bin. Und ich bitte Gott auch, dass mir vergeben wird, wo ich andere verletzt habe und schuldig geworden bin. Am besten ist es, wenn keine Flecken bleiben.

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