
Worauf es ankommt
Ich bin in einer Videokonferenz. Die Teilnehmer kennen sich nicht, der Moderator übernimmt die Vorstellungsrunde. Er ruft die einzelnen Namen der Personen auf und bittet sie um eine kurze Selbstvorstellung.
Wie wird ihr Vorname richtig ausgesprochen?
Plötzlich stockt seine Stimme. Der Moderator zögert. Schaut genau auf den Bildschirm. Und stottert dann: „Ja, also Solveigh – ähm…. Wie wird denn ihr Vorname richtig ausgesprochen?
Solveigh lacht, sie kennt offensichtlich diese Frage. „Ach, das weiß ich selbst nicht, meine Eltern haben mir deshalb einen Spitznamen gegeben. Ihr könnt mich auch Sylvie nennen!“
Niemand weiß es so ganz genau
Wir lachen, das Eis ist gebrochen. Doch ich habe schon gestaunt. Ein ungewöhnlicher Name. Nachdem ich gegoogelt habe, bin ich aber nicht schlauer: Es gibt keine endgültige Aussprache für ihn. „Soohlwei, Sooolweij, Sohlweig, Szuuulweih , alles das scheint richtig, aber so richtig sicher ist keiner.
Offenbar benutzen viele dieser Namensträgerinnen einen Spitznamen.
Sogar die eigenen Eltern! Ich muss lächeln.
Sie wurde gesehen - das allein zählt
Doch ganz gleich, wie Solveigh gerufen wurde, sie wurde gesehen!
Auch bei unserer Videokonferenz. Denn Sie hatte etwas zu sagen, brachte sich ein und begeisterte mich.
Ich habe gemerkt: Am Ende kommt es nicht darauf an, wie der Name ausgesprochen wird. Entscheidend ist, dass man gesehen wird – von anderen und auch von Gott.
Auch Gott sieht uns
Deshalb heißt es wohl auch in der Bibel: „Du bist ein Gott, der mich sieht! “ (1. Mose 16,13)
Gott sieht und erkennt mich, lange bevor mein Name genannt wurde. Er sieht mich wie eine Mutter, die ihr Kind erkennt und kennt, lange bevor es sprechen kann.
Diese Einsicht tut gut
Diese Einsicht macht mich mutig! Und sie tut gut. Gott sieht uns – Deshalb möchte auch ich genau hinschauen, was ich an anderen erkennen kann, damit sie sich gesehen fühlen.