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Atem des Lebens
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Atem des Lebens

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
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Ich atme. Etwa fünfzehn Mal in der Minute ein und wieder aus. Rund zwanzigtausend Atemzüge jeden Tag und mehr als sieben Millionen im Jahr. Faszinierend. Denn die allermeisten mache ich unbewusst, nebenher.

Das Leben - ein Geschenk

Ich lebe und atme, als wäre das das Selbstverständlichste auf der Welt. Dabei ist das Leben zum Staunen. Ein Geschenk von Anfang an – jeden Atemzug neu.

Die Geburt ist der erste Kuss Gottes

Das Erste, was ich nach der Geburt getan habe, war: Ich habe eingeatmet. In der jüdischen Tradition gibt es die Vorstellung, dass die Geburt der erste Kuss Gottes ist. Gott haucht dem Neugeborenen das Leben ein. Und der Mensch macht seinen ersten Atemzug.

Der erste Atemzug eines Menschen

Alles Leben kommt aus diesem Wunder. Aus diesem Einatmen. Aus dieser Inspiration. Dieser göttliche Hauch macht lebendig, bringt Schwung ins Leben, gibt Energie, Schaffenskraft und Lebensfreude – ein Leben lang.

Denn Gott hat mir nicht nur bei der Geburt den Atem eingehaucht, sondern Gott erhält auch den Atem des Lebens bis zum letzten Atemzug. So heißt es in der Bibel (Psalm 104,29). Gott hält mich in Atem. Ununterbrochen. Ohne mich außer Atem zu bringen. So ist Gott da. Für mich da. Jeden Tag. Auch wenn mir das in den meisten Momenten nicht bewusst ist.

"Alles, was atmet, lobe Gott"

Dann hilft es mir, auf meinen Atem zu achten. Ich atme bewusst ein und wieder aus. Und sage mir dabei: Gott ist da – hier und jetzt. In meinem Atmen mir ganz nahe. So nahe, wie er näher nicht sein kann. So verstehe ich das Bibelwort: „Alles, was atmet, lobe Gott.“ (Psalm 150,6)

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