
Alles Gottes Natur
Autsch – diese Mistdornen – schon wieder hat mich eine in die Hand gestochen. Trotz dickem Gartenhandschuh!
Weg sollen die! Wie das ganze Unkraut hier.
Keine Chance für eine unkrautfreien Garten
Wobei mir jetzt schon der Rücken schmerzt. Ich ahne schon: Ich habe wohl nicht genug Zeit und Kraft für das Projekt „unkrautfreier Garten“ Jetzt im Frühling wächst ja alles so schnell. Und am allerschnellsten das Unkraut.
Jedes Jahr das gleiche. Ich frage mich: wo kommt das ganze Unkraut bloß her? Jede Blumenzwiebel muss ich mühsam einsetzen und gießen – das Unkraut hingegen wächst einfach wild drauflos.
Die Legende vom Gärtner
Ich seufze. Eigentlich aussichtslos unser Grundstück unkrautfrei zu bekommen. Und ich muss an die Legende von dem Gärtner denken. Jahr für Jahr will er jedes Unkraut vernichten. Doch er scheitert. Schließlich zieht er einen der berühmtesten Gartenexperten zu Rate. Der Gärtner erzählt dem Experten, was er schon alles gegen das Unkraut unternommen hat.
Ein weiser Rat: Lerne Unkraut lieben
Schließlich nickt der Experte nachdenklich und sagt: „Nun, mein werter Freund, wenn du all dies schon getan hast und das Unkraut doch immer wieder wächst, dann habe ich nur noch einen Rat für dich: Lerne das Unkraut lieben, das du nicht bekämpfen kannst. Es ist doch ebenso Gottes Natur wie die Blumen, die dir so sehr am Herzen liegen. Wer weiß, was Gott sich dabei gedacht hat.“
„Ist ja alles Gottes Natur“
Während ich mir den blutenden Finger lecke, denke ich: Vielleicht ein guter Ansatz. Vielleicht beschränke ich mich und halte eine Ecke frei, um mich an den Blumen zu erfreuen. Und beim Rest schneide ich nur, was zu sehr wuchert und freue mich auch mal über Dornenblüten.
Ist ja alles Gottes Natur.