
Silvester: Zeit für einen Neuanfang
Moderator/in:Es ist Silvester – und ganz Hessen feiert heute den Übergang ins neue Jahr. 2025 steht vor der Tür. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Der Silvester-Tag heißt ja nach einem Christen. Wer war denn dieser Silvester?
Erst mal: Bis weit ins 17. Jahrhundert gab‘s in Europa gar keinen einheitlichen Kalender. Da wurde der Jahreswechsel mal früher und mal später gefeiert. Erst 1691 wurde der Jahresanfang verbindlich auf den 1. Januar gelegt.
Und siehe da: Der 31. Dezember war der Gedenktag von Silvester, einem Papst aus dem 4. Jahrhundert. Und die Leute sagten: „Mensch, das passt ja total. Dieser Silvester war schließlich ein absoluter Mann des Neuanfangs.“ Warum? Weil Silvester in der Zeit Papst war, in der das Christentum von einer verfolgten zu einer erlaubten Religion wurde. Legenden sagen sogar: Nur, weil Papst Silvester den damaligen Kaiser Konstantin von einer schweren Krankheit geheilt hat. Danach wurde der Kaiser Christ und hat das Christentum gefördert. Also: Silvester steht für Aufbruch und Neuanfang.
Dann passt es ja auch, dass wir uns an Silvester so gerne gute Vorsätze für das neue Jahr machen, oder?
Genau! Für die Christenheit damals war das ein unglaublicher Befreiungsschlag: vorher offiziell nicht erlaubt, jetzt auf einmal frei. Und irgendwie finde ich das einen spannenden Silvestergedanken: Wo in meinem Leben könnte ich mich im neuen Jahr irgendwie freier fühlen? Nicht mehr so festgefahren und in lieb gewordenen Gewohnheiten gefangen?
Also: Darüber werd ich mir jetzt mal Gedanken machen. Was würde mir helfen, mich wirklicher freier zu fühlen? Wie gesagt: Dafür steht Silvester.