Retter in der Not: der Heilige Nikolaus
Moderator/in: Morgen ist Nikolaus. Nach gutem altem Brauch stellen viele heute Abend die Stiefel raus – und hoffen, dass jemand was Schönes reinlegt. Eltern wissen, wie sehr sich gerade Kinder darauf freuen, wenn sie morgen früh dann kleine Geschenke und Süßigkeiten in ihren Stiefeln finden.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Der eigentliche Nikolaus soll ja ein Bischof gewesen sein, der im 4. Jahrhundert in der Stadt Myra in der heutigen Türkei gelebt hat. Was genau hat der mit Stiefeln zu tun?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, weil es zu Nikolaus viele überlieferte Geschichten gibt, aber wenige echte Quellen.
Was wir wissen: Nikolaus war ein Bischof, der sich unglaublich um andere gekümmert hat. Vor allem um Menschen in Not. Und eine Legende sagt: Ein Mann war so arm, dass er kurz davor war, seine Töchter in die Sklaverei zu verkaufen. Dieser Familie wirft Nikolaus durch den Kamin Goldstücke zu. Und wo landen die Goldstücke? Genau: in den Stiefeln und Strümpfen, die da vor dem Feuer zum Trocknen aufgehängt waren.
So entstand wohl der Brauch. Die Töchter haben in ihrer Not erfahren: Ihr Leben wird durch einen Wohltäter gerettet. Daran erinnern wir uns dadurch, dass wir auch am Nikolaustag Stiefel rausstellen.
So wurde der Bischof Nikolaus quasi zum Urvater des Schenkens in der Weihnachtszeit.
Kann man so sagen. Die Geschenke sind eine Erinnerung daran, dass wir alle Menschen in Not helfen können.
Nikolaus so feiern, kann dann auch heißen: Dieses Jahr stecke ich mal nicht nur den Menschen, die ich liebe, was in die Stiefel, sondern auch jemandem, dem so ein überraschendes Zeichen der Fürsorge richtig guttun würde. Auf jeden Fall: ein toller Brauch mit einer starken Geschichte!