Ewigkeitssonntag
Moderator/in: Heute ist Ewigkeitssonntag, der im Volksmund auch Totensonntag heißt, weil einerseits der Verstorbenen des vergangenen Jahres gedacht wird, es aber andererseits um die Frage nach der Ewigkeit geht, also: Wie ist das mit der Ewigkeit, was erwartet uns da eigentlich?
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Sag uns doch mal, wie’s mit der Ewigkeit aussieht!
Das ist ein Riesenthema. Wobei wir uns eines klar machen müssen: Ewigkeit ist ursprünglich gar kein Zeitbegriff. Wir denken ja immer: „Bis in alle Ewigkeit“, das meint eine endlose Zeitspanne. Darum geht’s aber gar nicht.
Der Begriff „Ewigkeit“ meint keine Zeit, sondern eine Qualität. Mit „ewig“ wurde in der griechischen Philosophie das bezeichnet, was der Verstand nicht zu Ende denken kann: Gott … kann ich nicht zu Ende denken: ist ewig. Was nach dem Tod passiert … kann ich nicht zu Ende denken: das ist ewig.
Ewig meint also: größer, schöner, besser, als ich es mir überhaupt vorstellen kann. Und das finde ich ganz tröstlich: Wenn ich mal sterbe, dann wird es größer, schöner, besser, als ich es mir überhaupt vorstellen kann. Und die Bibel ist überzeugt: Wer das weiß, lebt jetzt schon anders.
Echt! Wieso das denn?
Na, in der Bibel heißt es: „Gott hat den Menschen die Ewigkeit ins Herz gelegt.“ (Prediger 3,11) Das heißt, es bleibt dabei: Ewigkeit übersteigt meine Vorstellungskraft, aber eine Ahnung davon ist jetzt schon in mir. Die Ahnung, dass es zwischen Himmel und Erde mehr gibt, als ich erklären kann. Und damit fühle ich mich jetzt schon ein Stück mit dem Himmel verbunden. Und kann mich jetzt schon ein bisschen auf den Himmel freuen.