Wahltag – Eine Frage der Liebe?!
Moderator/in: Heute ist es so weit: In den USA wird gewählt, und die ganze Welt fragt sich, wer wohl gewinnen wird: Kamala Harris oder Donald Trump?
Nun spielt ja in den USA die Frage, ob und was die Kandidaten glauben, eine entscheidende Rolle. Gerade Donald Trump wird nicht müde zu betonen, was für ein überzeugter Christ er sei.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche, was denkst du denn: Gibt es so etwas wie eine Wahlempfehlung für Christinnen und Christen?
Puh! Schwierige Frage. Ich würde nicht einfach sagen: Christen sollten die eine oder den anderen wählen. Weil Jesus – nach meiner Wahrnehmung – gar nicht so sehr in politischen Kategorien gedacht hat. Es gibt zumindest kaum Aussagen von ihm, in denen er sich mit politischen Fragen auseinandergesetzt hat. Sowas wie: „Die römische Besatzungsmacht muss weg!“
Aber der Glaube kann zumindest ein starker Denkanstoß für die Wahl sein. Als Christ wünsche ich mir eine Welt, in der Werte wie Nächstenliebe, Vertrauen und Respekt eine tragende Rolle spielen. Jesus hat den Menschen diese Werte vorgelebt, indem er zum Beispiel auch den verachtetsten Menschen Respekt gezeigt hat. Denn er wusste: Die Gesellschaft verändert man am besten, indem man die Menschen verändert. Indem man ihnen zeigt, wie eine bessere Welt aussehen kann.
Aber wenn man Jesus direkt gefragt hätte „Wen soll man wählen?“ hätte er doch bestimmt was geantwortet.
Ich weiß nicht, ob er einen Namen genannt hätte. Vielleicht hätte er gesagt: „Ihr kennt ja den berühmten Satz ‚Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.‘ Also schaut selbst: Welche Politik steht für eine Zukunft, in der diese starke Botschaft gelebt werden kann? Wer steht für einen respektvollen Umgang mit den Mitmenschen und mit sich selbst? Wer steht für die Liebe?
Dann kann sich jeder selbst ein Bild machen.